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Die HGB als Raum für künstlerisch-gestalterische Bildung und demokratische Kultur. Ein Plädoyer.

Die Debatten um Beiträge und Positionierungen zu den Kriegen unserer Gegenwart werden häufig auch in den (halb-)öffentlichen Räumen von Hochschulen und Kulturbetrieben geführt. Eine der Komplexität der Konflikte und Krisen angemessene differenzierte Auseinandersetzung scheint dabei nicht immer möglich. Dies schadet auch den Diskursräumen, die durch Kunst, Kultur und Wissenschaft gefördert werden. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, einen differenzierten, vielschichtigen und Ambiguitäten tolerierenden Diskurs zu ermöglichen, die Räume dafür offen zu halten und diesen Diskurs zu führen.

Die HGB bildet künstlerische und gestalterische Persönlichkeiten aus, Menschen, die sich auch aktiv mit Gesellschaft und Politik auseinandersetzen, sich engagieren und das aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Dies ist Teil des öffentlichen Bildungsauftrags, den die Hochschule in ihrem Leitbild verankert hat.

Eine der zentralen Funktionen der HGB besteht darin, den Studierenden einen geschützten Raum für die künstlerische und gestalterische Entfaltung zu bieten. Sie sollen hier frei experimentieren, auch scheitern und neu beginnen dürfen. Damit verbunden ist eine besondere Verantwortung und Fürsorgepflicht der HGB gegenüber den Studierenden und ihren Entwicklungsprozessen. Im gelebten Hochschulalltag bedeutet dies, dass Positionen und Inhalte studentischer Arbeiten und Aktivitäten nicht mit der Haltung der Hochschule als Institution übereinstimmen müssen, sondern dass unterschiedliche Perspektiven zugelassen und zum Anlass für Dialog und Auseinandersetzung genommen werden.

Um diesen offenen Diskursraum zu erhalten und zu stärken, positioniert sich die HGB entschieden gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung als unabdingbare Voraussetzung für ein dialogisches, gerechtes und empathisches Miteinander. Unser Ziel ist es – und wir laden alle Mitglieder, Angehörigen und Besucher*innen der Hochschule ein, uns dabei aktiv zu unterstützen – eine Atmosphäre zu schaffen und zu bewahren, in der sich alle willkommen fühlen.

Die Hochschulleitung