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Eine Frage der Technik? Malerei für die Geschmacksknospen

Die Betrachtung eines Meisterwerkes der Malerei ist letzten Endes eine Art Festbankett. Ob unsere Geschmacksknospen mögen, was es bietet, oder nicht, steht eines fest: sie können nicht gleichgültig bleiben. Die guten Maler und Malerinnen finden immer eine Form, die uns mit einem sonderlichen Geschmack im Mund lässt. Die Weisen, diese „Werke zu kochen“, sind aber so mannigfaltig und unterschiedlich, wie es Künstler gibt: einige bevorzugen die auf kleiner Flamme gekochten Zubereitungen, andere die schnellen Rezepte; einige mögen starke und gewürzte Geschmäcker und andere lieber frische und einfache Kombinationen. Es gibt keine korrekte Technik, auch nicht unter den Klassikern.

Wenn wir Velázquez mit seinen lagen und agilen Pinselstrichen als das richtige Beispiel für perfekte malerische Ausführung betrachten, dann hätte Rembrandt mit seinen vielen Lasuren und Anhäufungen von Ölfarbe keine gute Technik. Und wenn wir Rembrandt mit seinen irregulären und atmosphärischen Flächen den Namen des allerhöchsten Meisters geben, dann wären die Linearität und Genauigkeit Holbeins nicht bewunderungswürdig. Dieser Kurs strebte danach, unsere Geschmacksknospen gegenüber diversen malerischen Sprachen zu sensibilisieren und uns in Verbindung mit dem Feingefühl des Materials zu setzen. Die ausgestellten Arbeiten sind das Ergebnis der Auseinandersetzung mit der Malerei als Möglichkeit für Beobachtung und Analyse und als Mittel für die Übersetzung und Sensibilisierung unserer Sinne.

Aline Felicitas Gabler
Luka Keresman
Marika Fleischhauer
Mona Reduth
Philipp Sturm
Sibel Koschinski
Ute Petersen