Diese von Lama El Khatib kuratierte Veranstaltung erforscht Orientalismen und orientalistische Modalitäten als visuelle und auditive Infrastrukturen von zunehmend militärischen, freiheitsentziehenden und rassistischen Regimen. Entlang von Filmpräsentationen und einem Round Table Gespräch werden Wege des diskursiven und ästhetischen Widerstands am Beispiel der Bildaufnahme erkundet.
Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung finden Sie hier.
Kulturen des Kuratorischen ist ein weiterbildendes Studienangebot, das anwendungsorientierte Forschungspraxis mit wissenschaftlicher Reflexion verbindet. Es wendet sich an Menschen mit unterschiedlichen disziplinären oder professionellen Hintergründen: der verschiedenen Künste — bildende Kunst, Tanz, Theater, Film, Architektur, Design und Musik —, der Kulturvermittlung, der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften. Sie vereint, dass sie an einer engagierten Arbeit im kulturellen Feld interessiert sind und sich in konzentrierter, wissenschaftlich fundierter Weise Zusatzqualifikationen für ihre zukünftige berufliche Praxis im Bereich des Kuratorischen aneignen wollen.
Das Kuratorische versteht sich dabei als eine kulturelle Praxis, die über das Ausstellungsmachen selbst deutlich hinaus geht und sich zu einem eigenen Verfahren der Generierung, Vermittlung und Reflexion von Erfahrung und Wissen entwickelt hat. Das Studienprogramm Kulturen des Kuratorischen vermittelt entsprechend nicht allein Methoden der Konzeption, Organisation und Durchführung kuratorischer Projekte, sondern ebenso die theoretischen Mittel zur Analyse, Erörterung und Weiterentwicklung von Ausstellungen und anderen Formen der Kulturvermittlung in einem transdisziplinären und transkulturellen Kontext.
Welche Relevanz besitzt das Kuratorische im kulturellen Feld unter den Bedingungen der Globalisierung? Wie verhalten sich Verfahren, Strategien und Effekte des Kuratorischen zu denen der Kunst und der Wissenschaft? Wo liegen Gemeinsamkeiten oder Perspektiven des gegenseitigen Austauschs? Welche Eigenheiten zeigt das Kuratorische in den Einzelkünsten und welche Formen nimmt es in unterschiedlichen Kulturen an? Welche Funktionen kommen dem Kuratorischen in den jeweiligen ästhetischen, gesellschaftlichen oder ökonomischen Zusammenhängen zu?
Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt des Studienprogramms Kulturen des Kuratorischen. Ein Team von Lehrenden der HGB und internationalen Gästen aus Kunst, Wissenschaft und kuratorischer Praxis gestaltet über vier Semester das Angebot des weiterbildenden Studiums. Es ist so angelegt, dass es auch berufsbegleitend studiert werden kann.
Der Studiengang Kulturen des Kuratorischen bindet eine Vielzahl von internationalen Gästen aus den Bereichen der Künste, der kuratorischen Praxis und unterschiedlichen Wissenschaftsfeldern in sein Programm ein. Sie sind integrierter Bestandteil der Blockveranstaltungen sowie Teilnehmer*innen der verschiedenen regelmäßig stattfindenden diskursiven Formate - Panels, Vorträge, Tagungen - die zentrale Fragestellung, die die Forschung zu und mit dem Kuratorischen weiterentwickeln, aufgreifen.
Gäste waren bisher Jennifer Allen, Pierre Bal-Blanc, Bassam el Baroni, Tulga Beyerle, Daniel Birnbaum, Claire Bishop, Gabriele Brandstetter, Sabine Breitwieser, Sabeth Buchmann, Nanne Buurman, Binna Choi, Hans D. Christ, Carolyn Christov-Bakargiev, Barbara Clausen, Alice Creischer, Dieter Daniels, Pip Day, Clémentine Deliss, Atul Dodiya, Helmut Draxler, Iris Dressler, Antke Engel, Loretta Fahrenholz, Fehras Publishing Practices, Veza Maria Fernandez Ramos, Rike Frank, Anselm Franke, Lorenzo Fusi, Sigrid Gareis, Heike Gfrereis, Liam Gillick, Greater Form (Philipp Rödel, Lina Ruske), Wiebke Gronemeyer, Erik Hagoort, Angela Harutyunyan, Adrian Heathfield, Anna Lena von Helldorf, Nikolaus Hirsch, Hannah Hurtzig, Kino in Bewegung, Jutta Koether, Christian Kravagna, Kulturbahnhof e.V. (Yvonne Anders und Mandy Gehrt), Vera Lauf, André Lepecki, Maria Lind, Florian Malzacher, MdbK mobil (Manu Washaus), Ari Benjamin Meyers, Matthias Michalka, Maureen Mooren, Maria Muhle, Matthias Mühling, Vanessa Joan Müller, Christian Philipp Müller, Monica Narula, Susanne Neubauer, Marion von Osten, Philipp Oswalt, Sarah Pierce, Raqs Media Collective, Marcelo Rezende, Dorothee Richter, Michael Riedel, Irit Rogoff, Stefan Römer, Willem de Rooij, Hartmut Rosa, ruangrupa, Eran Schaerf, Yorgos Sapountzi, Jörn Schafaff, Kerstin Schankweiler, Peter Schneemann, Jana Scholze, Mario Schulze, Maya Schweizer, Shuddhabrata Sengupta, Avinoam Shalem, Payam Sharifi, Simon Sheikh, Andreas Siekmann, Bennett Simpson, Gayatri Sinha, Nanette Snoep, Lucy Steeds, Barbara Steiner, Gregor Stemmrich, Nora Sternfeld, Hito Steyerl, Leire Vergara, Anton Vidokle, Dan Voh, Hortensia Völckers, Hilke Wagner, Jenny Walden, Victoria Walsh, Katharina Weinstock, Eyal Weizman, Victoria-Luise Welsh, Thomas Weski, Karin Wieckhorst, Ulf Wuggenig, Jun Yang, Benjamin Zachariah, Beti Žerovc, Tirdad Zolghadr, u.a.
Das Studienprogramm Kulturen des Kuratorischen arbeitet mit internationalen Kooperationspartnern zusammen. Der Austausch trägt dazu bei, Lehre und Forschung auf eine breite praktische und theoretische Basis zu stellen. Zu unseren Partnern zählen:
Kulturen des Kuratorischen ist ein weiterbildender Masterstudiengang. Das Curriculum ist in folgende Module unterteilt:
- Geschichte und Theorie des Kuratorischen / Geschichte des Ausstellens
Im Mittelpunkt des Moduls steht das Format der Ausstellung in historischer Perspektive: die verschiedenen Beziehungsrahmen und die ästhetischen, kulturellen, sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen des Ausstellens. Es geht um die Geschichte und Entwicklung der öffentlichen Erscheinungsformen von Kunst und Kultur, außerdem um die unterschiedlichen Forschungsansätze im Umgang mit ihnen. Besondere Bedeutung kommt dem Verhältnis des Kuratorischen zur künstlerischen Praxis einerseits und zur wissenschaftlichen Theorie andererseits zu. - Kunstgeschichte und -theorie der Moderne und der Gegenwart
Das Modul bietet einen Überblick über die wesentlichen künstlerischen Positionen und Kunstströmungen von 1800 bis heute, die Relevanz für das Kuratorische besitzen. Es behandelt historische und zeitgenössische künstlerische Arbeiten und Positionen, Kunstdiskurse und -theorien, die für das Verständnis der Kunst und Kultur seit der Moderne grundlegend sind. Stichworte sind Gesamtkunstwerk, Installation, Kontextorientierung, Selbstorganisation und Teamwork, der künstlerische Arbeitsbegriff, die künstlerische Vermittlung und die Dematerialisierung des Kunstobjekts. - Forschungspraxis I: Kuratorisches Projekt
Im Mittelpunkt stehen kuratorische Kernkompetenzen in der Praxis. In kleineren Gruppen gilt es, sämtliche Schritte der kuratorischen Arbeit von der Konzeption bis zur Realisierung zu absolvieren und diese zugleich reflektierend auf ihre Bedingungen und Potentiale zu überprüfen. Das Projekt wird von den Gruppen jeweils auf eine ausgewählte Institution hin ausgerichtet. - Geschichte und Theorie des Kuratorischen / Transdisziplinarität
Gegenstand sind Vermittlungs- und Präsentationsformen der bildenden Kunst im Verhältnis zu denjenigen anderer Disziplinen - des Tanzes, des Theaters, des Films, der Musik, der Literatur, Architektur, Anthropologie oder auch der Naturwissenschaften. Sie erscheinen im Kontext der wissenschaftlichen Diskurse und Methoden, die das Studium und die Erforschung der unterschiedlichen Disziplinen bestimmen. - Geschichte und Theorie des Kuratorischen / Transkulturalität
Das Modul gilt kuratorischen Praktiken in unterschiedlichen Kulturen. Im Vordergrund stehen die Verfahren, Strategien und Perspektiven, die kuratorisches Handeln in einem globalisierten kulturellen Feld prägen. Relevant sind sowohl die Bedingungen, unter denen die Mobilisierung von Menschen, Objekten und Informationen erfolgt, als auch die ästhetischen, ökonomischen, politischen und sozialen Implikationen und Effekte für die jeweiligen Kontexte. - Forschungspraxis II: Masterarbeit/Konzeption
Das Modul ist auf die eigenständige Konzeption und Entwicklung eines umfangreichen Projekts unter Bezugnahme auf theoretische und praktische kuratorische Methoden sowie relevante Wissensformen gerichtet. Mit einer selbst gewählten inhaltlichen Konzeption gilt es, eigene Verfahren und Methoden des Kuratorischen zu entwickeln, die in das kuratorische Abschlussprojekt sowie die schriftliche Abschlussarbeit münden. - Forschungspraxis III: Masterarbeit
Im Vordergrund steht die eigenständige Realisierung der Masterarbeit, bestehend aus dem kuratorische Abschlussprojekt und der schriftlichen Abschlussarbeit. Es geht darum, mit einer selbst gewählten inhaltlichen Konzeption ein kuratorisches Projekt umzusetzen und mit einer wissenschaftlich-theoretischen Forschung zu verschränken. Das Modul bildet den Abschluss des Studiums.

Im Rahmen der Ausstellung zeigen Künstler:innen mit und ohne Psychiatrieerfahrung in der Galerie des Durchblick Vereins Leipzig gemeinsam ihre Arbeiten.
Künstler:innen: Johanna Blank, Sophie Hoyle, Michael Pleißner, Anne-Katrin Störmer, Abuzze von Schandel, Cat Woywod
Konzept, Kuration & Texte: Lisa Dreykluft
Lektorat: Helen Stefanie Schneider
Plakatgestaltung: Robin Vehrs
Fotodokumentation: Maximilian Koppernock

Ein Konzept von:
Sophia-Charlotte Reiser
Merle Petsch
Leopold Haas


