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SO LANG UND ETWAS LÄNGER - Anhaften von Fremdmaterial
Barbara Proschak
Ich bin im Prozess, bewege mich dabei und entscheide von Moment zu Moment. Im Tun. Ich spanne auf und falte ein, nähere mich an und distanziere mich, löse auf und führe zusammen, überdecke und entblöße, horte und destilliere.

7148, 2018/2019, Serie von 6 überzeichneten Fotografien, Pigmentdruck und Permanentstift, 97×65,5 cm, gerahmt (ohne Glas)
© Barbara Proschak

7146, 2019, Serie von 6 überzeichneten Fotografien, Pigmentdruck und Permanentstift, 97×65,5 cm, gerahmt (ohne Glas)
© Barbara Proschak

7147, 2018, Serie von 6 überzeichneten Fotografien, Pigmentdruck und Permanentstift, 97×65,5 cm, gerahmt (ohne Glas)
© Barbara Proschak

7149, 2019, Serie von 6 überzeichneten Fotografien, Pigmentdruck und Permanentstift, 97×65,5 cm, gerahmt (ohne Glas)
© Barbara Proschak

7153, 2019, Serie von 6 überzeichneten Fotografien, Pigmentdruck und Permanentstift, 97×65,5 cm, gerahmt (ohne Glas)
© Barbara Proschak

9242, 2019/20, Serie von 6 überzeichneten Fotografien, Pigmentdruck und Permanentstift, 97×65,5 cm, gerahmt (ohne Glas)
© Barbara Proschak

Corps, 2015/18, Einzelbild, Farbfotografie, 30x24 cm, gerahmt (ohne Glas)
© Barbara Proschak

Ausstellungsansicht, Galerie b2, Leipzig 2020
© Barbara Proschak

Ausstellungsansicht, Galerie b2, Leipzig 2020
© Barbara Proschak

Ausstellungsansicht, Galerie b2, Leipzig 2020
© Barbara Proschak

Ausstellungsansicht, Galerie b2, Leipzig 2020
© Barbara Proschak

Ausstellungsansicht, Galerie b2, Leipzig 2020
© Barbara Proschak
Ich trete an die Oberfläche heran und tauche über das Blatt gebeugt in meinen Arbeitsprozess ein. Akribisch und rhythmisch bewege ich mein Handgelenk, den Stift haltend. Manchmal über Stunden hinweg, manchmal nur für eine Zeile. Der Duktus ist tagesformabhängig und ich entscheide im Moment des Einschreibens über die Höhe, die Dichte und die Stärke des Strichs. Auch über die Länge der Zeilen. So entstehen Abschnitte, Längen und Leerstellen. Durch die aufgetragenen Striche entsteht langsam ein Gewebe. Es scheint flexibel obwohl es festgeschrieben ist. Durch die Bewegung im Betrachten wird das Bild lebendig. Ich erlebe Atembewegungen. Jeder Strich ist ein Versuch an den Kern zu kommen und bis zum Perlmutt vorzudringen, ja gar einzudringen.
Das Überzeichnen, mein Abtasten, lässt gleichzeitig die fotografische Notiz nahezu verschwinden und ein kräftiges neues Bild entstehen. Es wabert und verformt sich. Fern- und Nahwirkung unterscheiden sich erheblich. Ist es aus der Ferne eine nahezu schwarze Fläche, ist es im Detail eine Ansammlung von Strichen, Farben und Opazitäten.
Im Umschreiten der Bilder changiert der Auftrag. Der Glanz verändert sich, es werden einzelnen Absätze und Formen sichtbar. Fotomotiv und Permanentstift verbinden sich zu einer Ebene und entfalten gleichzeitig eine Vielschichtigkeit. Eine zeitliche Dimension lässt sich erahnen. Auch eine Körperhaltung, die ich im Prozess der Einschreibung einnehme. Was entsteht, ist Patina. Der Prozess und das Gefühl dazu ist vergleichbar mit der Schalenentwicklung im SW Labor. Das latente Bild tritt langsam hervor und erscheint an der Oberfläche, nur dass die Zeitspanne in meinem Prozess sehr viel ausgedehnter ist.
www.barbaraproschak.com
Fachklasse: Klasse für Fotografie und Bewegtbild von Tina Bara
Studiengang: Fotografie
Abschlussarbeiten 2020
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