de*sign, re*search, learn*teaching
Marion Kliesch (*1988, Nürnberg) ist Gestalterin. Mit ihrer Arbeit bewegt sie sich an kommunikativen Schnittstellen und nimmt gerne eine vermittelnde Position zwischen vermeintlichen Spannungsfeldern ein wie Handwerk und Theorie, Lernen und Lehren, Individuum und Kollektiv oder Dilettantismus und Expertise. Sie versteht sich als Mittlerin, Mentorin und Moderatorin – sowohl für Inhalte als auch für Menschen.
Marions gestalterische Projekte und Kollaborationen sind vielfach im kulturellen Bereich angesiedelt. Sie reichen von (experimentellem) Print- und Grafikdesign (analog und digital) für visuelle Identitäten, über Ausstellungen, bis hin zum (eigenständigen) Publizieren und Schreiben – immer geprägt von kritischer Neugier für Form und Haltung. 2017 erschien ihr Buch »Ästhetik der Zensur« im Niggli Verlag. Durch ihr Studium ›Integriertes Design‹ an der HfK Bremen und ›Visuelle Kommunikation‹ an der UdK Berlin ist Marion grundsätzlich disziplin- und medienoffen. Dabei ist Typografie die unverzichtbare Grundlage für viele ihrer Tätigkeiten. Marion versteht Gestaltung als (kritischen) Prozess, aber auch das spielerische Experiment hat einen festen Platz in ihrer Arbeit. Sie begibt sich auf die Suche und ist stets selbst Lernende.
Lernen und Lehren sind zentrale Motivatoren für Marions Arbeit und stehen für sie in untrennbarer Wechselwirkung. Die Arbeit in und mit Gruppen ist integraler Bestandteil ihrer Praxis. 2023–2024 war Marion Verwalterin der Professur Grafik Design an der HBK Braunschweig, davor, 2019–2023, künstlerische Mitarbeiterin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, wo sie maßgeblich die Loose Library of Print verantwortete, eine hochschuleigene Plattform für experimentelle (Offset-)Druckerzeugnisse. Marion gab zahlreiche Workshops und Seminare an verschiedenen Institutionen, u. a. einer Förderschule in Berlin Neukölln oder der ÉSAD Valence in Frankreich. 2015–2023 war sie Dozentin an der Hochschule für Künste Bremen, mit dem Anliegen, reale Brücken in mögliche Beschäftigungsfelder zu bauen. Mit dem Forschungsprojekt »Learning from Volkshochschule« – in Kooperation mit Sanna Schiffler und Peter Hermans – reflektiert sie, dass die Lehre an Kunsthochschulen keineswegs (sozial-)inklusiv und chancengleich ist und untersucht, welche Rahmenbedingungen ein offenes Lernumfeld fördern.