Aufgabenstellungen und Wahl künstlerischer Mittel sind freie Entscheidungen selbstständig arbeitender Studierender. Eine Arbeitsweise, die sich verschiedener Medien bedient ist wünschenswert, ebenso wie Projekte mit Forschungscharakter, die Recherche und konzeptuelle Ansätze verfolgen oder den Austausch mit anderen Kunstdisziplinen praktizieren. Im Idealfall bildet die Klasse eine Gruppe sich gegenseitig motivierender, am Verlauf der Arbeit des Nachbarn Anteil nehmender Studierender, die am Ende der Ausbildung eine Institution hinter sich lassen, deren Infrastruktur und Anerkennung sie nicht mehr brauchen und vernetzt sind mit gleichaltrigen Künstlerpersönlichkeiten, deren Urteil sie schätzen. Anknüpfend an Fragestellungen, die sich aus den Arbeitsgesprächen in der Klasse ergeben, werden zeitgenössische und historische Positionen der Fotografie vorgestellt und diskutiert. Dabei ist ausdrücklich erwünscht, dass sich die Studierenden über die Fotografie hinaus in allen Bereichen der Kunstproduktion orientieren, sich einer experimentierenden Arbeitsweise bedienen und Inhalte wählen, die gesellschaftlich relevant sein könnten. Auf das Ausbilden eines angemessenen Sprechens (und Schweigens) über die eigene Arbeit als Ausdruck einer eigenständigen künstlerschen Haltung wird dabei ebenso Wert gelegt, wie auf eine sichere Verortung des eigenen Ansatzes neben verwandten Verfahrensweisen aus der Kunstgeschichte. Exkursionen und Gastvorträge dienen dem Zweck, den Blick der Studierenden frühzeitig auf ein breites Feld unterschiedlichster Möglichkeiten der Berufsausübung zu lenken und damit Hilfestellungen zu geben, um eine eigene Position zu formulieren, die widersprüchliche Schulen, Meinungen, Trends und Dogmen der Wirklichkeitsaneignung und Wirklichkeitsbehauptung wahrgenommen hat.