Gestaltung ist ein kraftvolles Werkzeug – kulturell, gesellschaftlich und politisch wirksam. Der Studiengang Buchkunst/Grafik-Design an der HGB begreift Grafikdesign als eine reflektierte, künstlerisch-gestalterische Praxis, die über rein formale Lösungen hinausgeht. Hier wird Gestaltung als Prozess verstanden: forschend, experimentell, kritisch und verankert in einer reichen gestalterischen Tradition.
Das zweijährige Grundstudium (Modul 1) bildet die Basis für diese Praxis. Es vermittelt ein breites visuelles Vokabular – in Form, Inhalt und Haltung – sowie ein solides handwerkliches Fundament. Studierende erkunden eigene gestalterische Interessen und schärfen ihren Blick für Bild, Typografie und grafische Systeme.
Begleitend zu den Grundkursen in Grafik-Design, Zeichnung und Typografie bieten interdisziplinäre Werkstatt- und Laborformate Raum zur Erprobung vielfältiger Techniken: vom Handsatz über Buchbinden und analoge Druckverfahren bis hin zu digitalen Tools.
Historisch in der europäischen Buchkultur verwurzelt, verortet sich der Studiengang heute in einem offenem, transkulturellen zeitgenössischen Feld. Gestaltung wird hier als soziale, kulturelle und kommunikative Praxis vermittelt – mit einem Bewusstsein für die sich wandelnden Rollen von Gestalter*innen in digitalen, vernetzten Öffentlichkeiten. Produzieren bedeutet nicht nur Umsetzen, sondern auch Denken, Forschen, Entscheiden.
Ab dem zweiten Jahr wird projektorientierter und transdisziplinärer gearbeitet – eine Vorbereitung auf das klassenbezogene Hauptstudium, das individuelle Vertiefung und Spezialisierung ermöglicht. Die Lehre ist dialogisch, individuell betreut und fördert eigenständiges Denken ebenso wie kritische Kooperation.