Jule Flierl ist eine Performance Künstlerin aus Berlin/Deutschland, die Choreografie, Tanz und Stimme miteinander verwebt. Mit choreografischen Partituren und somatischen Gesangsmethoden, wie beispielsweise in ihrer „Dissoziations-Methode“, bringt sie das Verhältnis zwischen Sehen und Hören ins Wanken: Was man sieht, ist nicht immer das, was man hört, und was man hört, ist nicht immer das, was man sieht.
Ihre Arbeiten wurden u.a. bei Sophiensaele Berlin 2015-2025, MCA - Maison de la Culture Amiens 2024, GIBANICA Ljubljana, Sommerszene Salzburg, MOT Festival Skopje 2023, Impulstanz Wien 2021/2018/2016, Tanzplattform München 2020, Steirischer Herbst Graz 2019, NEXT Valencienne 2018, Legs/La Raffinerie Brüssel 2022/2018, Rencontres Chorégraphiques Paris 2018, La Panacée Montpellier 2016, Tanztage Berlin 2016 gezeigt. 2023 erhielt das Duett „U.F.O. - Hommage to Katalin Ladik“ den Preis der Jury beim GIBANICA Festival Ljubljana.
Sie arbeitete als Interpretin u.a. mit Meg Stuart, Tino Sehgal, Martin Nachbar, Gintersdorfer/Klassen, Sergiu Matis und für Yoko Ono. Jule ist Absolventin der SEAD-Salzburg Akademie für zeitgenössischen Tanz, hat einen MA.Pro in Choreographie von EXERCE Montpellier und ist zertifizierte Lehrende der somatischen Stimmmethode „Lichtenberger Methode“. 2017-2020 war sie Initiatorin und Co-Moderatorin der Stimm-Performance-Reihe FROM BREATH TO MATTER und des Podcast „Aerosol Lab“ von 2021, mit Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern, die Stimme und Choreografie miteinander verweben. 2021-2024 ko-organisierte sie den alternativen Kulturort „Fortuna Wetten“ in Berlin Neukölln.
In ihrer choreografischen Arbeit fragt sie sich, wie die barocke Bel-Canto-Stimme dieGesten des romantischen Balletts bevölkern würde („Operation Orpheus“ 2016), wie dieAnti-Propaganda von Valeska Gerts TonTänzen in der Weimarer Republik geklungenhätte („Störlaut“ 2018), wie man die Trennung von Körperbild und Stimmklang vonKatalin Ladiks Avantgarde-Performances während des Kalten Krieges choreografieren könnte („U.F.O.“ 2021) und wie die Erinnerung an den organischen Körper in der Performance der Zukunft vorgetragen würde („Die Hörposaune“ 2022).
Flierl’s Gruppenchoreografien „School of Attunement and Tactlessness“ (2022), „Timeout of Joint“ (2023) und „Inner Mining“ (2025) entwickeln groteske Körper und dissonante Kollektive.
Flierl arbeitet regelmäßig künstlerisch und pädagogisch mit der Choregrafin Irena Z.Tomažin, mit der sie das Duett „U.F.O. - Hommage to Katalin Ladik“ europaweit tourte und die Vinyl Platte „U.F.O.“ veröffentlichte; sowie mit der Choreografin Antonia Baehr zusammen, deren Duett „Die Hörposaune / the hearing trombone“ als Live-Performance und als Filminstallation (Arsenal Berlin, Videonale Bonn, FRAC Rennes u.a. 2022/23) zu sehen war. Das Jahr 2025 ist ein Jahr der kollektiven AutorInnenschaft, das Duett mit Camille O (f.k.a. Hans Unstern) „tIED tO tONES“ fand in einer immersive Harfeninstallation statt; und in „gut gemacht!“ widmen sich die vier AutorInnen/PerformerInnen Antonia Baehr, Claire Vivianne Sobottke, Hermann Heisig und JuleFlierl dem genialen Dilletantismus.









