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Prof. Isabel Lewis
Professorin für performative Künste

Isabel Lewis (geb. 1981 in Santo Domingo) ist eine US-amerikanische Künstlerin mit dominikanischen Wurzeln. Ihre Kindheit verbrachte sie auf einer künstlichen Insel vor der Südwestküste Floridas. Bevor sie 2009 nach Berlin zog, lebte sie einige Jahre in New York. Dort arbeitete sie als Tänzerin für zahlreiche Choreograf*innen und konzipierte eigene Bühnenarbeiten für den Dance Theater Workshop, das PS122 und The Kitchen. Außerdem wirkte sie bei diversen New Yorker Kunstinitiativen wie AUNTS, ClassClassClass, Bruce High Quality Fundation und Movement Research at Judson Church mit.

Lewis ist in den Bereichen Theater, Tanz und Musik tätig. Besondere Anerkennung erhielt sie für ihre Arbeit "An Occasion hosted by Isabel Lewis", die 2014 auf der Biennal de l’Image Mouvement im Genfer Centre d’Art Contemporain und auf der Frieze Art Fair London zu sehen war. Mit ihrer Arbeit erweiterte sie das Feld der zeitgenössischen Kunst um das Format der Occasions. Mit beharrlicher Experimentierfreudigkeit und Forschungsmethoden, die aus Körpererfahrungen entstehen, schafft Lewis alternative Formen der Sozialität zwischen menschlichen und nicht menschlichen Akteur*innen. Für Lewis wohnt jedem Format bereits die Suggestion der Einordnung bestimmter Sinneswahrnehmungen inne. Dadurch wird die Art des Umgangs mit Formaten zu einer höchst politischen Frage. Zum bisherigen Gesamtwerk der Künstlerin zählen die Formate Occurrences, Arrangements, Activations, Expanded Viewings, Sensory Parcours sowie Workshops, Listening Sessions und Lecture Performances. Durch ihr Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie und ihren künstlerischen Wurzeln im Tanz bedient sich Lewis eines erweiterten Verständnisses des Choreografischen. Der Fokus ihrer grundsätzlich kollaborativen Praxis liegt dabei auf affektiven Körpererfahrungen, die alle Sinne ansprechen. Hierfür arbeitete sie unter anderem mit Architekt*innen wie Juan Chacón (Mitglied des Kollektivs Zuloark), Wissenschaftler*innen wie Sissel Tolaas und Theoretiker*innen wie der Klassizistin Brooke Holmes zusammen.

Lewis setzte sich in ihrer Arbeit bisher mit Open Source Technologien und Tanzimprovisation (Communal EPIC Fiction, 2010) auseinander und beschäftigte sich mit Themenfeldern wie Gesellschaftstänzen als kulturelles Archiv (Mountain Grass, Mountain Hare: bodily imprinting and social dances, 2012), Körpertechniken der Zukunft (BALLISTIC BODY, 2011), Rap als verkörperter Sprechakt (FLOW PLAY: Sensualized Speech and Hip Hop, 2013) sowie mit dem soziologischen Konzept der erotischen Soziabilität (Unambitious Stripper, 2017 heute). Ihre Arbeiten waren in zahlreichen internationalen Ausstellungsorten zu sehen: Dia Art Foundation, Tate Modern, Kunsthalle Basel, Liverpool Biennale, Serpentine Galleries, Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Tanz im August – Internationales Festival Berlin, Kulturfabrik Kampnagel, Martin Gropius Bau, Göteborg International Biennial for Contemporary Art, Palais de Tokyo, Ming Contemporary Art Museum, Sharjah Biennial, Karachi Biennial Trust, Kunsthalle Zürich. Im Jahr 2021 begann ihre langfristige Zusammenarbeit mit der TBA21 Academy, in deren Rahmen die Arbeit "O.C.E.A.N.I.C.A. (Occasions Creating Ecologically Attuned Narratives in Collective Action)" im Ocean Space Venedig entstand. In dieser Arbeit erforschte sie das Thema Ozean und verband dabei  künstlerische und wissenschaftliche Methoden. Im selben Jahr war sie Ko-Kuratorin des zwölfmonatigen Programms "Existing Otherwise" in der Berliner Galerie Wedding.

LABOUR
LABOUR
Expanded Viewing I + II (Garden of Earthly Delights), 2019, Gropius Bau
Scalable Skeletal Escalator
Scalable Skeletal Escalator
2020, Kunsthalle Zürich
Scalable Skeletal Escalator
Scalable Skeletal Escalator
2020, Kunsthalle Zürich