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Studienpreis des HGB Freundeskreises und der Sparkasse Leipzig

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: Fr. 18. Oktober 2019, 20:00 Uhr
HGB Galerie

Ausstellung: 19.10.-01.11.2019

Am Freitagabend verleiht Dr. Verena Tintelnot, Vorsitzende des HGB-Freundeskreises, den 13. Studienpreis des Freundeskreises der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und der Sparkasse Leipzig. 

Die Preisträger*innen 2019 sind:

Jonas Rossmeißl (Medienkunst) - mit besonderer Auszeichnung
Ronny Aviram (Fotografie)
Maja Behrmann (Malerei/Grafik)
Musafer Qassim Khalaf (Malerei/Grafik)
Julia Müller (Malerei/Grafik)

Bewerben konnten sich auch in diesem Jahr wieder Studierende der HGB, die sich noch nicht zum Diplom angemeldet haben und keine Meisterschüler*innen sind. Neuerungen gab es bei der Zusammensetzung der Jury, dem Auswahlverfahren sowie der Verteilung des Preisgeldes: Mit den Künstler*innen David Schnell und Maya Schweizer wirkten erstmals zwei Alumn*ae der HGB in der Jury mit. Diese wählte aus den 74 eingereichten Arbeiten fünf aus, die in der Studienpreis-Ausstellung zu sehen sein werden. Das Preisgeld von insgesamt 10.000 € wird zu gleichen Teilen vergeben, d.h. jede/r Preisträger*in erhält 2.000 €. Zudem hat die Jury eine aus diesen fünf prämierten Arbeiten bestimmt, zu der als „besondere Auszeichnung“ ein Katalog oder Künstler*innenbuch erscheint. Die Präsentation dieser Publikation ist zur Leipziger Buchmesse 2020 geplant.

Preisträger*innen 2019

„Die Preisträger*innen des Studienpreises 2019 kommen aus den Bereichen Malerei/ Grafik, Fotografie und Medienkunst. Mich persönlich freut es besonders, dass mit Musafer Qassim Khalaf ein ehemaliger Student der Akademie für Transkulturellen Austausch an der HGB ausgezeichnet wird“, so Dr. Verena Tintelnot.

Jonas Roßmeißl, geboren 1995 in Erlangen, studiert Medienkunst bei Prof. Peggy Buth und Prof. Clemens von Wedemeyer. Seine Arbeit „How to measure the quality of life after a revolution“, von ihm als „skulpturales Cluster“ bezeichnet, untersucht und protokolliert einen individualisierten Radikalisierungsprozess des Subjekts im sozioökonomischen Feld. Diesen Prozess stellt Roßmeißl in Form von fünf Objekten dar. Der Studienpreis ist nicht seine erste Auszeichnung: Bereits 2017 wurde er mit dem Bundeskunstpreis für Kunststudierende prämiert.

Ronny Aviram, geboren im Jahr 1983 in Haifa, Israel, hat im Sommersemester 2019 ihr Vordiplom im Studiengang Fotografie bei Prof. Torsten Hattenkerl, Prof. Annette Kisling und Carsten Benger absolviert. Ab dem Wintersemester 2019/20 studiert sie in der Klasse für Fotografie und Medien von Prof. Joachim Brohm. Ihre Videoinstallation „Zipora“ handelt von der Lebensgeschichte ihrer an Alzheimer verstorbenen Großmutter, nach der das Werk benannt wurde. Darin beschäftigt sich Aviram mit Erinnerung und Gedächtnis sowie den Grenzen der Sprache und dem vergeblichen Versuch, Dinge zu verstehen, die sich außerhalb des menschlichen Fassungsvermögens befinden. 

Maja Behrmann, 1994 in Frankfurt a. M. geboren, studiert in der Klasse für Malerei und Grafik von Christoph Ruckhäberle. „Auszüge aus Katalog der Vielen“ ist der Titel ihrer Installation klein- und großformatiger Collagen und Leinwände, in der sich verschiedene Formen- und Figurengruppen gegenüber stehen. Es begegnen sich Paare, Gruppen, Gesellschaften. Behrmann beschäftigt, was eine einzelne Figur durch ihre Gestalt vertreten kann und wie sie sich positioniert. So entsteht ein Konstrukt von Stellvertretern, ein idealisiertes Muster, ein Gefüge von Ordnungsprinzipien und Strukturen, angeordnet in flachen Konstellationen und freigestellt im Raum.

Musafer Qassim Khalaf, geboren 1991 in Shingal, Irak, studierte Malerei bis 2014 am Salah-Al Din College in Erbil, Irak. Seit 2016 ist er Student an der HGB, zunächst in der Akademie für Transkulturellen Austausch (ATA), dem Programm der HGB für geflüchtete Künstler*innen und seit 2018 in der Klasse von Christoph Ruckhäberle. In seinen Werken „Die Flucht“, „die Badenden“ und „Der Hirte“ setzt er sich mit Menschen und Bewegung auseinander: seine eigene Flucht aus dem Irak nach Deutschland, Reisen, Sport, aber auch die Bewegungen der Tiere. 2018/19 war Musafer Qassim Khalaf Stipendiat der Otto-Benecke-Stiftung. Seine Arbeiten wurden u.a. in der Galerie Thaler Originalgrafik Leipzig sowie im Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags gezeigt.

Julia Müller wurde 1993 in Schwedt/Oder geboren und studierte von 2013 bis 2015 Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Leipzig. Seit 2015 ist sie Studentin an der HGB in der Klasse für Malerei und Grafik von Christoph Ruckhäberle. In ihrer künstlerischen Praxis erforscht Müller wahrnehmungspsychologische Fragestellungen. Dabei bewegt sie sich zwischen analytischem Forschen und inituitiven, assoziativen Abschweifungen. Für „Feld 1; Feld 2“ hat sie digital collagierte Kompositionen mithilfe des Siebdrucks auf ein Baumwolltuch gedruckt. Ausgangspunkt für diese Arbeit war die Frage, wie pikturale Zeichen hergestellt werden können, ohne dass diese erfunden werden müssen. Mithilfe von Flecken, die sich in eine semiotische Typologie einreihen lassen, untersucht Müller das Entstehen von Bedeutung eines Zeichens in Bezug auf seine Umgebung.

Mitglieder der Studienpreis-Jury 2019 waren:

Dr. Verena Tinelnot (Vorsitzende HGB-Freundeskreis), Thomas Locher (Rektor HGB), Constanze Treuner (Kunsthalle der Sparkasse), Ilse Lafer (Leiterin Galerie der HGB), David Schnell (HGB-Alumnus), Maya Schweizer  (HGB-Alumna), Josefine Schön (Trägerin des Studienpreises 2018)