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Koreanische Typografie

Koreanische Typografie in der Galerie der HGB, Dauer der Ausstellung: 23.03. bis 10.04.07

Vom 23. März bis zum 10. April zeigt die Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst eine Auswahl der Arbeitendes koreanischen Typografen Ahn Sang­Soo, darunter Plakate, Bücher, Schriftzeichen und Installationen. Ahn Sang­Soo, geboren 1952, gehört zu den weltweit bekanntesten Gestaltern Koreas und des asiatischen Kulturkreises.

Er ist Typograf und Grafiker in Seoul und lehrt an der Honk­Ik Universität Typografie. In der Begründung der Jury des Gutenbergpreises der Stadt Leipzig heißt es: "Ahn Sang­Soo ist ein Typograf vonseltener gestalterischer Kraft und außergewöhnlicher Sensibilität. Mit seinen bahnbrechenden Schriftentwürfen und typografischen Gestaltungen ist ihm eine revolutionäre Erneuerung der koreanischen Hangul­Schrift gelungen. Sein tiefes Verständnis der Schrift eröffnet ihm Wege zu neuen Dimensionen des Ausdrucks." Und weiter: "Seine Bücher,Plakate und sein gesamtes Schriftschaffen zeigen eine reiche Phantasie, ungewöhnliche Sensibilität und sind von hohemästhetischen Reiz."

In den späten 70er und den frühen 80er Jahren, als Ahn Sang­Soo am Anfang seiner Karriere stand, gab es nur wenigeMöglichkeiten für Designer, Schriftarten im grafischen Design einzusetzen. Ahn begann daraufhin mit der Entwicklungneuer Schriftarten. Als Resultat seiner Bemühungen veröffentlichte er 1985 seine erste, den Rahmen sprengendeSchriftart, bekannt als Ahn Sang­Soo­ Schriftart. Im Vergleich zur bisherigen Hangul­ Typografie ist diese Schriftart außergewöhnlich experimentell und radikal. Für Ahn Sang­Soo ist Typografie eine Designarbeit, die, abgesehen von der Übermittlung der Botschaft eines vorliegenden Textes, dessen visuelle Qualitäten verbessert und darüber hinaus den Lettern Leben und Emotionen einhaucht.Ahn Sang­Soos Poster, voller Ideen, die seiner rastlosen Vostellung entspringen, vermitteln Informationen und Bilder ineiner Art und Weise, die weit über herkömmliche Poster hinausgeht, die den geforderten Ansprüchen meist direkt und explizit entsprechen. Ihre kreative Interpretation und ihr Ausdruck sind ebenso experimentell wie seine Typografie.

Das Interesse von Ahn Sang­Soo an der Hangul­ Schrift ist nicht auf die Funktion und die visuelle Qualität von Buchstaben beschränkt. So hat er beispielsweise das Tor zu seinem Haus unter Verwendung eigener Zeichnungen von Hangul­ Buchstaben selbst konstruiert."Wir sind im Alltag von weit mehr Lettern umgeben als uns bewusst ist", sagt Ahn Sang­Soo. "Manchmal sind reine Bilder und Zeichen wesentlich effizienter und stärker als geschriebene Buchstaben." Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro spendete Ahn Sang­Soo der HGB.