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Erblätterte Identität

Vom 18.04. bis zum 26.05.2007 zeigt die Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst die Ausstellung "Erblätterte Identitäten", die sich mit dem Themenkreis Mode­ Kunst­ Zeitschrift auseinandersetzt.Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Medium Zeitschrift als zentraler Schauplatz der Inszenierung und Verbreitung von Mode(n) und von Kunst. Die Ausstellung beleuchtet dieses Verhältnis von zwei Seiten: derjenigen der Kunst und derjenigen der Modezeitschrift.

Die Ausstellung präsentiert Fotografien, Videos, Installationen und Objekte zeitgenössischer Künstler(innen), die sich mit dem Medium Modezeitschrift auseinandersetzen und zeigt zudem an historischen Beispielen die vielfältigen Strategien, mit denen sich Modezeitschriften künstlerische Avantgarde einverleibt haben. Das Interesse der ausstellenden Künstler/innen an der Modezeitschrift bewegt sich dabei zwischen kritischer Analyseund spielerischer Aneignung. Fotocollagen und Text/Bild­ Montagen aus den 1970er Jahren hinterfragen Frauenbilder, Lektüretechniken, mit denen diese konsumiert werden, und die Bedingungen des Modesystems.

Aktuelle Arbeiten greifen diese Themen auf, setzen jedoch neue Akzente: so wird etwa der Fetischcharakter der Glamourbilder durch das Besticken der Oberflächen zugleich gesteigert und durchbrochen, Zeitschriften verwandeln sichzu skulpturalen Objekten, Künstler/innen, fasziniert vom Glamour und Starkult der Modewelt, erscheinen selbst als Covergirl oder entwickeln Gegenentwürfe zu kommerziellen Magazinen. Kommerzielle Magazine wiederum reklamierten bereits früh ihre Nähe zur künstlerischen Avantgarde. „Harper’s Bazaar“ oder „Vogue“ arbeiteten mit Künstler/innen zusammen, ließen Modelle in Galerien und Museen fotografieren oder stellten Künstler/innen in ihren Ateliers vor. Eine Entwicklung, die in den aktuellen sowohl Kunst und Mode beinhaltenden Zeitschriften einen Höhepunkt findet, posieren doch hier die Künstler/innen häufig selbst, von berühmten Designern ausgestattet, als Models.