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In between MURMANSK

Ausstellung der Klasse für Fotografie von Prof. Helfried Strauß

Idee und Hintergrund der Ausstellungsreihe „in between“ ist die Nutzung der hochschuleigenen Galerie für kurze Ausstellungsprojekte zwischen den langfristig geplanten, „großen“ Ausstellungen. MURMANSK ist in diesem Jahr die zweite Ausstellung der Reihe – bereits im Januar stellten Studierende des Studiengangs Medienkunst (Grundstudium) für kurze Zeit Arbeiten unter dem Titel „Wunderland“ in der Galerie der HGB aus.

In der Ausstellung MURMANSK zeigen nun vom 19. bis zum 22. April die Studierenden Nilz Böhme, Jörn Lies, Stefan Passig, Tina Smrekar, Markus Uhr, Leo Kaufmann und Thomas Völkel sowie Prof. Helfried Strauß künstlerische Arbeiten, die durch die Eindrücke und Erlebnisse einer Reise nach Murmansk entstanden.

Im Februar 2005 lud der Humanistische Regionalverband Halle Prof. Strauß und seine Studierenden ein, als aktive Gäste am Festival „Dialog der Kulturen“ in Murmansk teilzunehmen. Murmansk liegt nördlich des Polarkreises auf der russischen Halbinsel Kola und ist mit 329.000 Einwohnern die größte Stadt der Arktis und die nördlichste Großstadt Europas. Diese Reise hat die Gruppe nachhaltig beeindruckt und eine Vielzahl künstlerischer Arbeiten im vergangenen Jahr hervorgebracht, die nun erstmalig ausgestellt werden.

Nilz Böhme, der während dieser Reise erstmalig russischen Boden betrat, ist angezogen vom Monumentalen alsAusdruck einer politischen Dimension, die jetzt von der Rückschau zu leben gezwungen ist. Vier Großformaterepräsentieren in der Ausstellung diese Sicht.­

Jörn Lies zeigt zwei zauberhaft symbolische Hundefotos ....(eins davon entstand beim Kurzbesuch im MoskauerZentrum) und zwei Schneelandschaften zum Thema Erinnerung. Außerdem gelingt es ihm, zwei bestimmende Eindrückein einer Arbeit zu vereinen: seine kindheitsbedingte Lada­ Spurensuche und die persönliche Faszination für die unnahbaren Murmansker Studentinnen.­

Stefan Passig steht zur individuellen Schaffenskrise, die ihn vor Ort ereilt hat und sichert auf Rolltreppen, an Wänden,im Fahrstuhl und im Mädchenhaar alte wie neue Spuren, die er später wieder aufgreifen wird.­

Tina Smrekar konzentriert sich in den von Schnee überladenen Straßen auf einen Punkt ­ die Arbeiten zu seiner notwendigen Beseitigung. Soziologische Grundlagenforschung, präsentiert in einer atmosphärisch abwechslungsreichen Großprojektion. Zwei Leuchtkästen mit Werbebildern verweisen im Kontrast dazu auf die Ideen eines alten, nicht mehrtragfähigen Überbaus.

Markus Uhr entdeckt das Straßenleben. Seine Arbeit läuft als Diaprojektion im Kleinformat. Zu dieser Serie entstandein Symbolfoto (zugleich Plakatmotiv der Ausstellung), dessen visuelle Durchschlagskraft sich einem einfachen Beschreibungsversuch entzieht. Daneben zeigt Uhr einen Porträtfries, den er einer spontanen Begegnung mit einem ehemaligen russischen Kapitän verdankt.­

Leo Kaufmann, zur Zeit im Austauschstudium in Bilbao, und Thomas Völkel ergänzen die Ausstellung mit je einer fotografischen Beobachtung.­

Helfried Strauß zeigt an einem Lieblingskind der Murmansker – hier im Garagenstädtchen Nummer 223 – den ganzen Reiz verschneiter Garageneingänge. In einem Bildblock von ca. 40 Aufnahmen wird die erstaunliche Bandbreite eines langlebigen Provisoriums sichtbar.