Kuratorin: Christine Rink
Noch vor Beginn des Wintersemesters präsentierten die Meisterschüler/innen des Jahres 2003 ihre Arbeiten. Zweiundzwanzig der besten Absolvent/innen aus allen künstlerischen Fachrichtungen der HGB bewarben sich nacheinem ein bis zweijährigen zusätzlichen Studium um den Titel "Meisterschüler/in", der mit dem Doktorgrad in de rWissenschaft vergleichbar ist. Das Spektrum der künstlerischen Arbeiten war breit gefächert und reichte von Fotografien, Projektionen, plastischen Arbeiten, Designprojekten, Installationen, Videoarbeiten und Performances bis zur Grafik und Malerei.
Göran Gnaudschuns (Fotografie, Prof. Rautert) zeigte Porträts von Kindern, die in einem Heim leben. Seine dokumentarische Arbeit spricht das Verhältnis der Generationen zueinander an. Im gleichen Raum zeigte Eiko Grimberg (Fotografie, Prof. Brohm) großformatige Fotografie, die die Grundlage für sein Künstlerbuch "When Germans clap, its like we boooh" bildet. Mit den Mitteln des Zeichentrickfilms setzte Katrin Linke das utopische Buch von Karel Capek "Der Krieg der Molche" um. Verblüffend dabei die künstlerische Aktualität des 1936 geschriebenen Buches und seine Übersetzung in ein zeitgenössisches Medium. "Lina's Garden" von Silke Koch demonstrierte mittels dreier Objekte, der abstrahierten Form eines Schaukelpferds, einer Wippe und einer Schaukel, das Spannungsfeld von kindlicher Erinnerung, Erfahrung und kultureller Prägung. Der Projektraum 2.20 war auch in diesem Jahr den Maler und Malerinnen vorbehalten und zeigte dort so unterschiedliche Haltungen, wie diejenige von Matthias Weischer (Prof. Gille),der sich mit fast illusionistischer Plastizität in Landschaften und Räumen malerisch einrichtet, oder wie diejenige der großformatigen Gemälde Tim Eitels (Prof. Rink) mit ihrer höchst eigenwilligen Realismusauffassung, die schon heute einen wesentlichen Beitrag zum zeitgenössischen Malereidiskurs geleistet haben. Kosit Juntaratip (Prof. Brohm/Prof.Mark) präsentierte die umfangreichste künstlerische Arbeit: Eine Serie von digitalen, großformatigen Drucken, die das Thema des Kusses anhand von Beispielen aus der Geschichte der Fotografie aufgriffen, eine Videoarbeit und eine zweiteilige Leinwandarbeit, die in einer dokumentierten Performance im "Laden für Nichts" entstand, als Arbeiten, die das Thema "Liebe" verfolgten.