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Ausstellung der Meisterschüler*innen

Kuratorin: Christine Rink
Dauer: 30. September–­12. Oktober 2002

Am 30. September 2002 konnte Prof. Dr. Klaus Werner, Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, im Festsaal der Hochschule den neuen Meisterschülern ihre Urkunden überreichen. Eine achtköpfige Prüfungskommission hatte im Vorfeld über die Vergabe des Titels entschieden. Nach den Regeln der Prüfungsordnung wurden die Beiträge der neuen Meisterschüler im Anschluss an die Titelvergabe der Öffentlichkeit mit einer Ausstellung zugänglich gemacht. Im Festsaal, in der Galerie und im Raum 2.20 konnte das breite Spektrum der Werke präsentiert werden. Es umfaßte traditionelle Malerei und Grafik, fotografische Arbeiten, Projektionen, Installationen, Designprojekte sowie Videoarbeiten und Performances. Wie gewohnt erfuhr die Ausstellung der MeisterschülerInnen eine hohe Resonanz in der Öffentlichkeit.

Interessante Positionen stellte der Studiengang Malerei/Grafik vor. David Schnell, Jörg Lozek und Christoph Ruckhäberle zeigten ihre großformatigen, dem Realismus und der Tradition der Leipziger Schule verhafteten Arbeiten. Müntz knüpfte ebenfalls an die Wurzeln der Leipziger Schule an und zeigte in ihren farbkräftigen Lithographien eine eigenwillige Formensprache, die qualitativ überzeugte. Bei den Arbeiten der Meisterschüler­ Anwärter der Fotografen dominierten Serien, welche sich hauptsächlich mit der Darstellung von Architektur, Räumen und Orten auseinandersetzten. Christoph Petras Serie über Aufzüge stellte minutiös die Funktion eines Liftes im Tagesverlauf dar. Die großformatigen Beiträge von Frank Müller dokumentierten die verlassenen Objekte der nicht mehr existierenden Kasernen der NVA. Im Studiengang Medienkunst präsentierte Carsten Möller in einer Videoinstallation (4 Monitore und Player) seine Arbeitüber die kubanische Kultband "BonaVistaSocialClub". Im Unterschied zu Wim Wenders weithin bekannter filmischer Fassung favorisierte Möller in seiner Version eine sozialkritische und nichtkommerzielle Grundhaltung. Mit zwei Kandidaten war die Buchkunst nur mäßig vertreten, dafür waren Originalität, Qualität und künstlerisches Können auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Die farbigen Illustrationen von Sylvia Graupner bestachen durch einausdrucksvolles Handwerk. Gottfried Müller überraschte mit detailgetreuen Zeichnungen von Gebäuden, Landschaften und Architekturen sowie schriftstellerischen Ergebnissen schweijkschen Humors nicht nur die Prüfungskommission.

Der Titel "MeisterschülerIn" wurde an vierzehn AbsolventInnen der Meisterklassen der Hochschule für Grafik und Buchkunst vergeben.