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MATERIALIZE!

Gegenseitige Inspiration. Unter diesem Aspekt haben wir im vergangenen Semester den Kurs von Lea Petermann wahrgenommen. Zu Beginn der Kursstunde haben wir frei mit unterschiedlichen Materialien wie Tüll, Zeitschriften oder einfach nur Stift und Papier gearbeitet. Im Anschluss haben wir Künstler*innen und/oder eigene Arbeiten vorgestellt, diskutiert und analysiert. Jede*r von uns arbeitete mit verschiedenen Materialien und Herangehensweisen: Buchkunst, Fotografie, Programmieren, Malerei, Bildhauerei und mehr. Durch die Gespräche haben wir alle neue Erkenntnisse über Prozesse im Allgemeinen, Biographien und Werke anderer Künstler*innen, aber auch Inspiration für unsere eigenen Arbeiten gewonnen.

Ida Lovis Hüsing
Blau - Vertrauen, Tiefe, Ruhe, Stärke, Sehnsucht, Jungfrau Maria ≠ Männlichkeit, die Frage des Seins, unendliche Weite, Verbundenheit, Freiheit. Wer bin ich, wie möchte ich sein, was habe ich für Möglichkeiten? Die Farbe Blau ist eine Antwort, die es mir erlaubt, mein Ich präzise zu beschreiben und gleichzeitig eine unendliche Weite und Uneingeschränktheit walten zu lassen. Meine Arbeiten sind ein Ansatz dessen, was die blaue Farbe alles bieten und wie sie eingefangen und angewendet werden kann.
Jula Baltschun
Jula Baltschun lebt und arbeitet in Leipzig. Als Künstlerin und Kuratorin mischt sie künstle­rische und kuratorische Strategien mit Werkzeu­gen oder Materialien aus anderen Bereichen, um Kreuzungen und Verschiebungspunkte für oft spielerische Ansätze zu schaffen. Sie hinter­fragt gerne Gewohnheitsenergien in Ansich­ten und Haltungen, um ein offenes und transformierendes Feld um Fragen und das Erleben unserer Zeit zu schaffen.
julabaltschun.com
@jula_baltschun
@zner_kunstraum
Lucas Schons

Ich versuche mir mithilfe einer künstlerischen Herangehensweise einen Begriff von der uns umgebenden Gesellschaft und der Technik, die sie hervorbringt, zu machen. Hierbei interessiert mich aktuell vor allem die sog. künstliche Intelligenz, die als hinreichend vages Konzept sowohl als Fortschrittsgarantin stilisiert als auch als eine die Neutralität nur nach außen hin behauptende Machttechnik bezeichnet werden kann.
Als Programmierer geht es mir dabei in erster Linie darum herauszufinden, inwiefern sich Aspekte der KI einspannen lassen in eine Praxis, die auf die Abschaffung aller Sachzwänge hinauswill oder wo sie einer solchen Praxis als Hindernis in Stellung gebracht wird.

Mirjam Zeise
Mirjam Zeises Lebens- und Schaffensmittelpunkt ist Leipzig. Die studierte Theaterwissenschaftlerin beschäftigt sich in ihren visuellen Arbeiten - meist mit einem Fünkchen Komik - mit Aspekten aus Alltagserfahrungen und Gedanken, sowie mit offenen Brüchen jener vermeintlichen Realität. Ein Spritzer Fiktion, Dazugesponnenes, Märchenhaftes, Surreales oder ein Twist, sollen Gewohntes hinterfragen, dahingehend ergänzen und neu sichtbar werden lassen.
Chiara Helen Bulang

„Fragilität löst ein Gefühl von Leichtigkeit, fast schon eine gewisse Schwerelosigkeit in mir aus, die mich in einen melancholischen Zustand von Sanftheit, durchzogen von Unsicherheiten einlädt“

In meinen Arbeiten habe ich mich mit meiner eigenen Fragilität auseinandergesetzt. Das Erleben von Verletzlichkeit, ihr bewusst nachzugehen und herauszufinden, was aus ihr entstehen kann, war ein wichtiger Prozess für mich und hat meinen persönlichen Umgang mit dem Thema geformt.

Diellza Spahija
Mit Vorsicht und Neugier entdeckt sie immer wieder neue Materialien und versucht deren Eigenheiten zum Vorschein zu bringen. In der Zeit des Kurses beschäftigte sie sich mit Furnier und dessen besonderer Maserung, außerdem mit den Eigenschaften von Geweben, Gips, Bauschaum und der DDR-Zeitschrift "Für Dich".

Geboren im Kosovo, in Leipzig als alleinerziehende Mutter lebend, beschäftigt sie sich in ihren Arbeiten besonders mit den Themen Identität, Sorgearbeit und dem Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen.
Laura Hörning

Ich arbeite mit Glas, weil ich die Vielfältigkeit dieses Materials bewundere. Glas ist hart, kalt, ein klar undurchdringbares Element. Gleichzeitig ist es zart, schimmernd, durchsichtig und hat somit etwas Verletzliches. Gerade das Zusammenspiel dieser gegensätzlichen Attribute fasziniert mich. Im Zusammenhang damit untersuche ich die Verflechtung von Machtverhältnissen und Geschlechterrollen.

Alexandra Ittner
Ich arbeite mit vorgefundenem Material, um Beziehungen herzustellen oder zu imaginieren. Das Spiel mit dem Material erlaubt mir, mich tastend etwas Unverständlichem zu nähern, einer Irritation nachzugehen. Durch Funde, durch Zufall, durch (Re-)Lektüren, durch Anhäufung und Wiederholung tritt etwas zusammen.