(english – please scroll down)

Unterschätzt wurde kuratiert von Marian Reisinger (MdbK Leipzig)

“If you need me, I‘m (still) in the basement!” war eine Intervention und Rauminstallation der Klasse für Installation und Raum

Künstler*innen: Morten Bjerre, Melina Brass, Leila Brinkmann, Julia Gerke, Markus Heller, Brigita Kasperaitė, Kevin Koen, Nora Langen, Merlin Maximilian Meister, Sophie Constanze Polheim, Kay Lotte Pommer und Yashar Shirdel

in Zusammenarbeit mit Joachim Blank und Anna Raczynska

Eröffnung: 11.05.2022 ab 18:00 Uhr
Ausstellung: 12.05.2022 bis 03.10.2022

 

Presse:

Deutschlandfunk Kultur am 11. Mai 2022 

 

Fotorechte: Museum der bildenden Künste, Alexander Schmidt / PUNCTUM

MdbK, Museum der bildenden Künste Leipzig / Klasse Installation und Raum HGB Leipzig: Unterschätzt. Künstlerinnen in Leipzig um 1900 – If you need me, I‘m (still) in the basement! (2022)
MdbK, Museum der bildenden Künste Leipzig / Klasse Installation und Raum HGB Leipzig: Unterschätzt. Künstlerinnen in Leipzig um 1900 – If you need me, I‘m (still) in the basement! (2022)
MdbK, Museum der bildenden Künste Leipzig / Klasse Installation und Raum HGB Leipzig: Unterschätzt. Künstlerinnen in Leipzig um 1900If you need me, I‘m (still) in the basement! (2022)

 

 

Unterschätzt. Künstlerinnen in Leipzig um 1900

Marianne Fiedler, Emilie Mediz-Pelikan oder Philippine Wolff-Arndt – Die Namen dieser Frauen sind heute aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden. Zusammen mit 31 weiteren Künstlerinnen stellten sie 1897 ihre Werke auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung (kurz STIGA) in Leipzig aus. Doch wie gelangten sie in einer Zeit, in der Frauen das Kunststudium vorbehalten war, auf eine Ausstellung, die von 400.000 Menschen besucht wurde? Wie behaupteten sie sich trotz des ständigen Vorwurfs des Dilettantismus?

Im MdbK wird den ausgestellten Künstlerinnen – damals unterschätzt und heute vergessen – neue Aufmerksamkeit gewidmet.

Auf Einladung von Marian Reisinger (MdbK Leipzig) hat die Klasse Installation und Raum eine Intervention und Rauminstallation entwickelt, die als szenographisches Display fungiert und zugleich auf die bis in die Gegenwart hineinreichende strukturelle Diskriminierung von weiblichen und nicht-binären Künstler*innen hinweist.

If you need me, I‘m (still) in the basement! (2022)

Wir, die Künstler*innen der Klasse Installation und Raum der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig haben in einem kontinuierlichen Prozess und kollaborativen Austausch eine Intervention und Rauminstallation entwickelt. Während das Kunstmuseum den Blick auf die STIGA richtet, richten wir unseren Blick auf das Kunstmuseum.

Was passierte in dieser Zeit, bis zu diesem Moment, der Gegenwart?

Die Institution zeigt Kunst und legitimiert sie zugleich, gefördert und bezahlt als kultureller Repräsentant der Stadt.

Doch wer wird hier repräsentiert?

Wir betraten das Archiv des MdbK, durchforsteten die gezeigten Werke und vergangenen Ausstellungen. Die Ergebnisse dieser Recherche schwingen sich klar sichtbar über den Boden hinweg.

Wir haben die hermetische Glasfassade des Museums ‚aufgebrochen’ und den Ausstellungsraum im Keller mit dem Stadtraum verbunden. Trennt uns nur noch die verschwommene Scheibe, von dem, was wir sichtbar machen wollten?

Oder sehen wir es längst und schauen nur nicht hin?

Deshalb wird hier das MdbK selbst als exemplarische Institution im Kunstbetrieb und die Sichtbarkeit von FLINTA*s im Museum hinterfragt. Die in der Ausstellung gezeigten Bilder öffnen unseren versperrten Blick und lassen uns fragen: Welche Netzwerke bilden wir und wie wollen wir unsere Position nutzen, um durch Recherche, Lernen und den Austausch die Leiter nach oben zu klettern? Oder stecken wir im Keller fest?

Zeit für ein Manifest!

Ausstellungsdauer: 12.05.2022 – 03.10.2022

Öffnungszeiten: Di & Do–So 10-18 Uhr; Mi 12-20 Uhr; Feiertage 10-18 Uhr

MdbK – Museum der bildenden Künste, Katharinenstr. 10, 04109 Leipzig

 

MdbK, Museum der bildenden Künste Leipzig / Klasse Installation und Raum HGB Leipzig: Unterschätzt. Künstlerinnen in Leipzig um 1900 – If you need me, I‘m (still) in the basement! (2022)

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Image credits: Museum der bildenden Künste, Alexander Schmidt / PUNCTUM

Text in english:

Unterschätzt – “If you need me, I‘m (still) in the basement!”

Class for Installation and Space at the MdbK Leipzig

Participating artists: Morten Bjerre, Melina Brass, Leila Brinkmann, Julia Gerke, Markus Heller, Brigita Kasperaitė, Kevin Koen, Nora Langen, Merlin Maximilian Meister, Sophie Constanze Polheim, Kay Lotte Pommer and Yashar Shirdel

in collaboration with Joachim Blank and Anna Raczynska

opening: 11.05.2022 from 6 pm

Underestimated. Female artists in Leipzig around 1900

Marianne Fiedler, Emilie Mediz-Pelikan or Philippine Wolff-Arndt – The names of these women have disappeared from the collective memory today. Together with 31 other women artists, they exhibited their works at the Saxon-Thuringian Industrial and Commercial Exhibition (STIGA for short) in Leipzig in 1897. But at a time when women were not allowed to study art, how did they get into an exhibition that was visited by 400,000 people? Howdid they hold their own despite constant accusations of dilettantism?

At the MdbK, new attention will be paid to the exhibited women artists – underestimated at the time and forgotten today.

At the invitation of Marian Reisinger (MdbK Leipzig), the Class for Installation and Space has developed an intervention and spatial installation thatfunctions as a scenographic display and at the same time points to the structural discrimination against female and non-binary artists that continuesinto the present.

If you need me, I’m (still) in the basement! (2022)

We, the artists of the Class for Installation and Space of the Academy of Fine Arts Leipzig, have developed an intervention and spatial installation in a continuous process and collaborative exchange.

While the Kunstmuseum turns its gaze to STIGA, we turn our gaze to the Kunstmuseum.

What happened during this time, up to this moment, the present?

The institution shows art and at the same time legitimizes it, promoted and paid as a cultural representative of the city.But who is represented here?

We entered the archives of the MdbK, sifted through the works on display and past exhibitions. The results of this research clearly resonate across thefloor.

We ‘broke’ the hermetic glass façade of the museum and connected the exhibition space in the basement with the urban space. Is only the blurry panestill separating us from what we wanted to make visible?

Or do we already see it and just don’t look at it?

Therefore, the MdbK itself as an exemplary institution in the art world and the visibility of FLINTA*s in the museum are questioned here.

The images shown in the exhibition open our obstructed view and make us ask:

What networks do we form and how do we want to use our position to climb the ladder through research, learning and exchange? Or are we stuck in thebasement?

Time for a manifesto!

MdbK, Museum der bildenden Künste Leipzig,"Unterschätzt
MdbK, Museum der bildenden Künste Leipzig / Klasse Installation und Raum HGB Leipzig: Unterschätzt. Künstlerinnen in Leipzig um 1900If you need me, I‘m (still) in the basement! (2022)