Emanuel Aeneas Megersas Dokumentar-Filmprojekt mit dem Arbeitstitel „(Groß)Vater und andere in Vergessenheit geratene Dinge“ ist von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsens für eine Projektförderung in der Sparte Film / Stoffentwicklung ausgewählt worden. Der Freundeskreis der HGB Leipzig beteiligt sich ebenfalls an der Förderung des Projekts. Emanuel Aeneas Megersa studiert in der Klasse für Fotografie und Bewegtbild von Prof. Tina Bara und in der Klasse expanded cinema von Prof. Clemens von Wedemeyer.
Emanuel Aeneas Megersa beschäftigt sich in der Arbeit mit den Auswirkungen des 2. Weltkriegs und postkolonialen Fragen. Dabei untersucht er die Lebensstationen seines Großvaters, der in Äthiopien aufgewachsen ist und heute in den USA lebt, sowie seiner Großmutter, die als Kind im heutigen Polen von faschistischer Gewalterfahrungen traumatisiert wurde und mittlerweile in Bayern lebt. Zusammen mit seiner Mutter und seiner Tante, die in der Nachkriegszeit eines weißen, konservativen Deutschlands aufwuchsen, versucht Emanuel Aeneas Megersa, biografische Leerstellen zu erforschen, die Fragen zur eigenen Identität sowohl für ihn als auch für andere Mitglieder der jüngeren Familiengenerationen aufwerfen.
In der Jurybegründung heißt es: „Das Projekt gehört zu den Vorhaben, die von der Kulturstiftung aufgrund ihrer Qualität und Bedeutung für den Freistaat Sachsen mit einer Förderung ausgezeichnet werden.“
Im Rahmen der Projektförderung fördert die Kulturstiftung überregional bedeutsame Kunst- und Kulturprojekte im Freistaat Sachsen, die sich durch herausragende Qualität und ein deutliches inhaltliches Profil auszeichnen. Zweimal jährlich können Vorhaben in den Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst und Musik, Film, Literatur, Soziokultur, Industriekultur sowie spartenübergreifend beantragt werden. Über die Vergabe entscheiden unabhängige Fachbeiräte.