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Film von Stefania Smolkina feiert Weltpremiere bei der Diagonale'24 und bei den Internationalen Kurzfilmtagen

Der Film von Stefania Smolkina Avec la 4e Division Marocaine de Montagne (26', 2024) feiert seine Weltpremiere bei der diesjährigen Diagonale'24 in Graz und seine internationale Premiere bei den 70. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen.

Die 4e Division Marocaine de Montagne war Teil der französischen Alliierten. Ihre Soldaten kämpften in Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich gegen den Nationalsozialismus, wurden aber von der offiziellen Geschichtsschreibung marginalisiert. Basierend auf der Archäologie sozialer und visueller Medien, Chroniken, Tagebüchern, architektonischen Artefakten, subjektiven Fragmenten und der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern dreht sich die Arbeit um die Beziehung und den Einsatz der Fotografie als Instrument kolonialer Macht, aber auch als Element der Selbstdarstellung, als Beweismittel, als Spur. Konkret wird in dem Film der so genannte Marokkanerstern untersucht, der am Ende des Zweiten Weltkriegs von der 4e Division Marocaine de Montagne in Feldkirch (Vorarlberg) eingemeißelt wurde. Der Film wurde realisiert im Rahmen einer Residency des DOCK 20, dem Projekt #OhneAngstVeschiedenSein des Jüdischen Museums Hohenenems, dem S-MAK Lustenau und dem Druckwerk Lustenau.

Stefania Smolkina (*1988) ist Künstlerin und Filmemacherin mit dem Schwerpunkt auf Recherche. Ausgebildet als Textil- und Medienkünstlerin, arbeitet sie vor allem mit bewegten Bildern an der Schnittstelle von Dokumentation und Fiktion. Ihre recherchebasierten Filme und Installationen untersuchen die Textur von Erinnerung. Jedes ihrer Projekte erwächst aus dem Interesse an dem politischen Drama der oft unerwähnten, übersehenen und überschatteten Nebengeschichten. Sie studierte an der Saint Petersburg Stieglitz State Academy of Art and Design, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Clemens von Wedemeyer und Tina Bara, an der Iceland University of the Arts sowie bei Werkleitz PMMC in Halle (Saale). 2023 ist sie Trägerin des künstlerischen Arbeitsstipendiums von DOCK 20, S-MAK, Druckwerk Lustenau, Österreich und des Recherchestipendiums des Berliner Senats. 2022 war sie Stipendiatin bei Goldrausch Künstlerinnenprojekt, Berlin und Teil des Projektes Creative Pathways zwischen Ireland und Deutschland. Sie erhielt das Landesstipendium des Freistaates Sachsen, das Recherchestipendium Junctions21 des PACT Zollvereins in Essen und Reisestipendium von Goethe-Institut Moskau. 2021 hat Smolkina angefangen zu unterrichtet an der Abendakademie der HGB Leipzig und seitdem privat und begleitet dramaturgisch verschiedene Projekte am Rande des Dokumentarischen. Sie ist Teil der Initiative Kino in Bewegung.