Seit 2016 bietet die Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Fine Arts Leipzig (HGB) mit der Akademie für transkulturellen Austausch (AtA) das bundesweit erste Studienangebot für Menschen mit Fluchtgeschichte im Bereich Bildende Kunst und Grafik-Design an, bei dem die Teilnehmer*innen regulär immatrikuliert sind. Das Programmstudium der AtA umfasst vier Semester (zwei Jahre) und bietet Menschen mit Fluchtgeschichte die Möglichkeit, sich auf ein reguläres Studium in einem der vier Diplomstudiengänge an der HGB Leipzig vorzubereiten (Buchkunst/Grafikdesign, Fotografie, Malerei/Grafik, Medienkunst). Die im Programm erbrachten Studienleistungen können auf ein späteres Studium an der HGB Leipzig angerechnet werden. Es besteht das kunstspezifische Unterrichtsfach Deutsch als Fremdsprache. Die Deutschkurse werden aktuell in Kooperation mit der VHS Leipzig angeboten.
Mit der Aufnahme von Menschen mit Fluchtgeschichte erkennt die HGB Leipzig Migration als wesentliches Kennzeichen unserer Gesellschaft an und setzt sich für die Partizipation von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte ein. Damit verbindet die HGB nicht nur den Anspruch, Zugang zu ermöglichen, sondern den Ort und das Studium der Kunst neu und quer zum weißen westlichen Kanon zu definieren. Dies setzt voraus, Bedingungen zu erarbeiten, die ein diskriminierungsfreies Umfeld schaffen.
Der Bewerbungszeitraum für das Wintersemester 2025/26 ist abgeschlossen. Informationen zur nächstmöglichen Bewerbungen werden an dieser Stelle veröffentlicht.
Das AtA-Programmstudium dauert maximal vier Semester. Studierende können sich nach erfolgreicher Teilnahme im Anschluss für den Wechsel in das Grundstudium oder in eine der Fachklassen des Hauptstudiums bewerben und dort ihren Diplomabschluss erreichen. Voraussetzung für den Wechsel in das reguläre Studium ist die Bestätigung der künstlerischen Eignung im gewünschten Fachgebiet des Diplom-Studiengangs. Voraussetzung für die Anmeldung zur Diplomprüfung ist das Erreichen des Sprachniveaus in Form des TestDaF. Das AtA-Programmstudium bietet keinen Abschluss. Erbrachte Leistungen während des AtA-Programmstudiums können beim Wechsel in einen Diplomstudiengang der HGB berücksichtigt werden. Voraussetzung dafür ist der Nachweis einer Hochschulzugangsberechtigung.
Für die sprachliche Qualifizierung der AtA-Studierenden besteht unter dem Vorbehalt der weiteren Finanzierung des Programms das kunstspezifische Unterrichtsangebot Deutsch als Fremdsprache. Derzeit werden regelmäßige Deutschkurse in verschiedenen Niveaustufen angeboten. Der Sprachunterricht findet aktuell in Kooperation mit der VHS Leipzig statt und bereitet stufenweise auf den Erwerb der für den Diplomabschluss erforderlichen Sprachkenntnisse vor.
Neben dem klassischen Sprachunterricht beinhalten die Kurse die Vermittlung von fachspezifischem und wissenschaftlichem Vokabular. In der vorlesungsfreien Zeit können Intensivkurse angeboten werden. Der Sprachunterricht steht interessierten Studierenden auch nach der abgelegten Sprachprüfung weiterhin als Anlaufpunkt bei sprachlich-fachlichen Problemen zur Verfügung.
In gemeinsamen Unterrichtseinheiten mit den Diplomstudiengängen erlernen die AtA Studierenden die Grundlagen ihres Fachgebietes.
Die Studierenden können in wöchentlichen Kursen die grafischen und audiovisuellen Werkstätten kennenlernen.
Die Bewerbung erfolgt digital über die Online Plattform der HGB Leipzig:
bis 31. Mai für eine Zulassung zum darauf folgenden Wintersemester
bis 30. November für eine Zulassung zum darauf folgenden Sommersemester
zu stellen. Nach diesen Terminen eingehende Anträge können für eine Studienaufnahme zum jeweils folgenden Semester nicht berücksichtigt werden.
Für AtA-Studierende, die keine Hochschulzugangsberechtigung (HZB) nachweisen können, gelten abweichende Fristen und ein anderes Verfahren. Diese müssen sich für das erste Fachsemester eines Diplom-Studiengangs bewerben mit einem Bewerbungszeitraum vom 15.12. - 01.02. eines Jahres.
Dem Antrag sind folgende Unterlagen beizufügen, ohne die eine abschließende Entscheidung nicht möglich ist:
- eine Auswahl von studienbezogenen bzw. studienrichtungsbezogenen künstlerischen und gestalterischen Arbeitsproben
- Motivationsschreiben mit Klassenwunsch und Vorstellungen zur Einstufung
- tabellarischer Lebenslauf mit wesentlichen Angaben über die bisherige Ausbildung und künstlerische Betätigung
- vollständige und amtlich beglaubigte Abschrift der Hochschulzugangsberechtigung bzw. des Abschlusszeugnisses/letzten Schulzeugnisses
- vollständige Nachweise über bereits erbrachte Studien- und Prüfungsleistungen und Zeugnisse über bereits abgelegte Vor-, Zwischen- und Abschlussprüfungen bzw. deren Anerkennung
- ein Lichtbild (auf dem Antrag anzubringen)
- der Nachweis ausreichender Kenntnisse der deutschen Sprache durch eines der folgenden Zeugnisse:
- die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang - DSH oder
- den Test Deutsch als Fremdsprache – TestDaF mit mindestens TdN 3 in allen Teilprüfungen oder
- Zeugnis über die bestandene Prüfung telc Deutsch C 1 Hochschulen oder
- durch den Prüfungsteil Deutsch der Feststellungsprüfung an Studienkollegs
Vom Nachweis des Sprachnachweises sind befreit:
- ausländische Bewerber/innen, deren Muttersprache Deutsch ist,
- Bewerber/innen, die ihre Studienqualifikation (Abitur, abgeschlossenes Studium) an einer deutschsprachigen Einrichtung erworben haben,
- Inhaber des Deutsche Sprachdiploms der Kultusministerkonferenz – Stufe II (DSD II);
- Inhaber der Zentrale Oberstufenprüfung (ZOP) des Goethe-Institutes oder einer vom Goethe-Institut beauftragten Institution;
- Inhaber des Großen oder des Kleinen Deutschen Sprachdiploms des Goethe-Institutes.
Ansprechpartner*innen AtA-Kommission
Mentor*innen
Fachbereich | Name | ||
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Fotografie | Prof. Annette Kisling | kisling@hgb-leipzig.de | |
Buchkunst/Grafik-Design | Prof. Markus Dreßen | dressen@hgb-leipzig.de | |
Malerei/Grafik | Prof. Kerstin Drechsel | drechsel@hgb-leipzig.de | |
Medienkunst | Prof. Eli Cortiñas | cortinas@hgb-leipzig.de | |
Theorie | Dr. Natascha Frankenberg | natfrank@hgb-leipzig.de |