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Augustusplatz | Max Klinger | Biographie

Ein Künstlerleben - Biographisches zu Max Klinger

Maler, Graphiker und Bildhauer

Geboren am 18. Februar 1857 in Leipzig
Gestorben am 4. Juli 1920 in Großjena (bei Naumburg)

Max Klinger gilt als Vertreter des Symbolismus. Stets verband er einen symbolisch-phantastischen Eklektizismus mit einem naturalistischen Stil. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er in Karlsruhe und Berlin. In Karlsruhe lernte er 1874 bei dem realistischen Genremaler Karl Gussow. In Berlin stand er 1875 unter Eindruck der historisierenden Malweise Adolf Menzels.
1878 entstand Klingers erstes großes Ölbild "Überfall an der Mauer". Im selben Jahr erregte er Aufsehen bei der Ausstellung zu seiner ersten graphischen Folge "Ratschläge zu einer Konkurrenz über das Thema Christus" und den Federzeichnungen zu "Paraphrase über den Fund eines Handschuhes". 1879 hielt er sich in Brüssel auf. Hier schuf er mit dem Gemälde "Cäsar´s Tod" (1919 fertiggestellt) eines der Hauptwerke des deutschen historisierenden Symbolismus und zugleich seine erste monumental angelegte Komposition. Er arbeitete gleichzeitig an Graphik-Serien wie z.B. "Eva und die Zukunft" und "Amor und Psyche" (beide 1880).

1884 kehrte er nach Berlin zurück und malte bis 1885 als Innendekoration der Villa Albers vier Landschaften ("Allegorien der Weltalter", mit 10 teiligem Meeresfries in Anlehnung an mythologische Meeresidyllen von Arnold Böcklin). Dieses war sein erstes Raumkunstwerk, in der Malerei, Plastik und Architektur vereint wurden.

Nach seinem Paris-Aufenthalt 1885/86 entstanden die Graphikzyklen "Eine Liebe" (1887) und "Vom Tode I" (1889). Klingers mehrteilige Gemälde "Das Urteil des Paris" (1885-87) gilt als Hauptwerk französisch inspirierter Dekorationsmalerei.

1888-93 hält Klinger sich in Rom auf. Mit den Kompositionen "Die Blaue Stunde" und "Am Strande" (beide 1890) stellte Klinger auch seine Fähigkeit als Kolorist des deutschen Symbolismus unter Beweis. Mit "Pietà" (1890) und "Kreuzigung Christi" (1888-1891) griff er religöse Themen auf, die unter Einfluss der italienischen Renaissance stehen. 1891 veröffentlichte er seine Schrift "Malerei und Zeichnung", in der er ästhetische Kategorien (Bild-, Dekorations- und Raumkunst) einer gesamtheitlichen Raumkunst formulierte: Farbe als bindendes Element für die Künste (Architektur, Malerei, Skulptur).

1893 kehrte er nach Leipzig zurück. Im selben Jahr präsentierte er "Die Neue Salome". Die Darstellung "Christus im Olymp" (1897) stand unter dem Eindruck seines Rom-Aufenthalts, und stellt die christliche und profan-antike Welt gegenüber. In seinem bildhauerischen Werk versuchte Klinger verschiedene Ausdrucksmittel (Farbe und Materialien) in einem Kunstwerk zu vereinen. Zugleich bemühte er sich die farbige Plastik der Antike zu erneuern. Den Höhepunkt bildete dabei das aus polychromen (vielfarbig) Marmor, Bronze und Elfenbein bestehende Beethoven-Denkmal (1886-1902).


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