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Studienpreis des HGB Freundeskreises und der Sparkasse Leipzig 2018

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: 8. November 2018, 18:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 09.11.-24.11.2018
Galerie der HGB

Der Freundeskreis der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und die Sparkasse Leipzig vergeben am 8. November zum zwölften Mal in Folge den HGB Studienpreis. Prämiert werden Arbeiten aus den vier Studiengängen Malerei/Grafik, Fotografie, Buchkunst/Grafik-Design und Medienkunst. Für den Studienpreis können sich Studierende der HGB bewerben, die sich noch nicht zum Diplom angemeldet haben und keine Meisterschüler*innen sind.

Aus 81 eingereichten Arbeiten nominierte die Jury 10 Beiträge. Die drei finalen Preisträger*innen bestimmt die Jury kurz vor der Eröffnung der Ausstellung am 8. November um 18:30 Uhr. Der HGB Studienpreis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Davon stiftet allein 5.000 Euro die Sparkasse Leipzig.

Die 10 nominierten Beiträge wurden eingereicht von:
Bernhard Bormann (Klasse Intermedia, Prof. Alba D’Urbano)
Marco Dirr (Klasse für Fotografie und Bewegtbild, Prof. Tina Bara)
Louis Hay (Klasse Expanded Cinema, Prof. Clemens von Wedemeyer)
Su Yu Hsin (Grundstudium Medienkunst, Prof. Peggy Buth, Prof. Christin Lahr)
Christian Kölbl (Klasse für Malerei, Prof. Michael Riedel)
Oscar Lebeck (Klasse für Fotografie im Feld der zeitgenössischen Kunst)
Katharina Nesterowa (Klasse Expanded Cinema, Prof. Clemens von Wedemeyer)
Eleanor Schilling (Klasse für Systemdesign, Prof. Maureen Mooren)
Josefine Schön (Klasse für Illustration, Prof. Thomas M. Müller)
Julius-Christian Schreiner (Klasse für Fotografie und Medien, Prof. Joachim Brohm)

Die Jury hat sich dieses Jahr wie folgt zusammengesetzt:
Dr. Verena Tintelnot (Vorsitzende HGB-Freundeskreis), Thomas Locher (Rektor HGB), Constanze Treuner (Kunsthalle der Sparkasse), Ilse Lafer (Leiterin Galerie der HGB), Elizabeth Youngman (Kuratorin des Marion Ermer Preises 2018), Dr. Jens Katzek (Mitglied HGB-Freundeskreis), Julia Blume (Lehrende HGB), Julie Hart (Preisträgerin 2017)

Die Preisträger*innen 2018

Verena Tintelnot, Vorsitzende des HGBFreundeskreises, gab die Preisträger*innen des zwölften „Studienpreises des Freundeskreises der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und der Sparkasse Leipzig“ bekannt.

Josefine Schön (Buchkunst/ Grafikdesign) erhält für den 1. Platz 5.000 Euro. Oscar Lebeck (Fotografie) und Christian Kölbl (Malerei/ Grafik) erhalten für den 2. und 3. Platz jeweils 2.500 Euro Preisgeld.

In diesem Jahr hatte die Jury aus 81 eingereichten Arbeiten auszuwählen. Die Beiträge von 10 Studierenden wurden nominiert und sind in der Studienpreis-Ausstellung zu sehen.

Platz 1 - Josefine Schön, geboren 1996 in Regensburg, studiert seit 2016 an der HGB Buchkunst/ Grafikdesign in der Klasse für Illustration bei Prof. Thomas M. Müller. Ihre dreiteilige Plakatserie „COMPACTA“ fand ihren Ursprung in der Untersuchung einer Schrift. Dafür setzte sie sich in einer Recherche über die Schrift Compacta unter anderen den Fragen: Wann wird welche Schriftart gewählt, um welchen Effekt zu erzeugen? Gibt es bestimmte Milieus für bestimmte Schriften? Und ab wann verbinden wir Leser*innen Inhalte mit einer Schriftart, die wir irgendwo gesehen haben? Inhaltlich bestand das Ziel darin, eine Fiktion über die Schriftart zu erfinden, was mittels der Plakatserie und der Erschaffung des fiktiven Büros „COMPACTA“ geschah. „COMPACTA“ stellt eine Dystopie dar, in der ein fiktives, anti-moralisches und -kapitalistisches Grafik-Design Büro das Ziel hat, jegliche politische Bewegung unter seinem schwarz weißen, typografischen zu vereinbaren. Mit der Serie „COMPACTA“ mahnt Josefine Schön satirisch und polemisch an wie leicht Menschen durch unfundierte Aussagen zu überzeugen sind, sobald diese in einem vemeintlich seriösen Erscheinungsbild verpackt sind. „COMPACTA“ macht darauf aufmerksam, dass sich hinter geschickt formulierten Slogans Falschwissen verbergen kann und soll dazu appellieren, sich zu informieren, politisch aktiv zu werden und dieses Falschwissen aufzudecken.

Platz 2 - Oscar Lebeck, 1993 geboren in Hamburg, studiert seit 2013 an der HGB in der Klasse für Fotografie im Feld der zeitgenössischen Kunst. Ausgezeichnet wurde er für seine Arbeit „Fundament“, die sich in 8 Pigmentdrucken mit der Aufarbeitung von Gedenkstätten beschäftigt. Im Fokus dafür standen NS-Tatorte wie die Blockführerhütte in Auschwitz-Birkenau oder die Zellen des Hauptgefängnisses der Gestapo-Zentrale in Berlin. Um auf die Vergessenheit und Verdrängung dieser Orte aufmerksam zu machen, vervollständigt Lebeck in seinen Fotografien die Grundrisse der Gedenkstätten räumlich durch Plexiglasscheiben. Damit schafft er nicht nur die Illusion eines zuvor da gewesenen Raumes, sondern betont gleichzeitig die historischen Überreste.

Platz 3 – Kölbl, Christian, geboren 1994 in Wörth an der Donau, studiert seit 2015 Malerei/ Grafik an der HGB in der Klasse von Prof. Michael Riedel. Sein Beitrag „The philosopher‘s stone“ zeigt eine Konstellation beseelt anmutender Objekte, die zwischen funktionalen Optimierungsmaschinerien und dekorativen Interieurgegenständen changieren. Diese in ihrem formellen Auftreten scheinbar „wertvollen“ Strukturen posieren als Workout-Programm einer zugeschriebenen Codierung eines Raums und formulieren sich selbst als geschlossenes Ensemble von Selbstgesprächen.