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Intershop

Dauer: 13.4.-28.4.2012
Eröffnung am 12.4.2012 um 19 Uhr

Mit der Ausstellung „Intershop“ eröffnet eine neue Reihe, in der Studierende der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig während ihres Gaststudiums an  einer anderen Akademie ihr neues Umfeld vorstellen. Den Anfang macht Robert Brambora mit der Klasse Georg Herold und Gästen aus der Akademie Düsseldorf.

Der Titel der Ausstellung zitiert den Namen jener Einzelhandelskette aus der Zeit der DDR, in der gegen Devisen hochwertige Produkte – vornehmlich aus dem Nicht-Sozialistischen-Wirtschaftsgebiet – erworben werden konnten. Während das Präfix „Inter“ gleichzeitig den Status einer Zwischenzone beschreibt, die Raum für einen Austausch ermöglicht.

Die formellen und informellen Formen des Austausches zwischen Kunsthochschulen sind rege und vielfältig: es gibt Partnerschaften zwischen den Institutionen und zahlreiche Austauschprogramme. Die Kommunikation der Studierenden findet parallel ihre eigenen Wege und formt Netzwerke, die die künstlerische Arbeit über die Lehre hinaus prägen. 

„Das Studium an einer anderen Akademie verändert den Blick auf die eigene Arbeit. Dieser lässt sich nicht eindeutig im künstlerischen Inhalt ablesen. So wie es in Leipzig nicht nur eine Maltradition konfrontiert mit konzeptgebundener Medienkunst gibt, so gibt es hier nicht nur großformatiges Badpainting. Aber trotzdem unterscheiden sich die Herangehensweisen und auch das Selbstverständnis der Kunststudenten. Ich glaube an jeder Kunsthochschule wird man konfrontiert mit einer wieder neuen Variante des "Kunststudentenseins". Der Zusammenhang aus Lehrenden, Kunstmarktinteresse und der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Struktur der jeweiligen Stadt bildet ein immer verschiedenes Klima. Ein Klima, in dem man sich zurechtfindet, einlebt, das man reflektiert. Von dem man aber eben auch vorerst singulär geprägt ist. Ein Großteil des Reflektierens und der Ansicht oder Haltung, die man entwickelt, bezieht sich eben auf die konkreten Verhältnisse vor Ort. Auch wenn man sich über die Stadt hinaus informiert, reist und besichtigt. Das Interessante an einem Wechsel zu einer anderen Akademie ist meiner Meinung nach all die Bestandteile eines Kunststudiums – Studenten, Professoren, Werkstätten, Rundgang, Kunsträume, Galerien, Stadtstruktur usw. – noch einmal in einer neuen Variante kennenzulernen. Die man dann automatisch mit allem schon Erlebten in Verbindung setzt, abgleicht und wechselseitig relativiert und zu schätzen weiß. In meinem Fall veränderte sich so meine künstlerische Arbeit, neue Netzwerke und neue Ausstellungskonzepte ergeben sich.“ (Robert Brambora)

Robert Brambora wurde 1984 in Halle geboren. Er studiert an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der Klasse von Prof. Astrid Klein und absolviert derzeit ein Gaststudium bei Prof. Georg Herold an der Akademie Düsseldorf.