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Völkerschlachtdenkmal | Deutungswandlungen

Deutungswandlungen

Vökerschlachtdenkmal im Laufe der Zeit Die Einweihungsfeier des Völkerschlachtdenkmals am 18. Oktober 1913 wurde zum letzten politischen Fest des wilhelminischen Deutschlands. Die Durchführung - als bürgerlich nationales Fest und feierlicher Herrscherempfang - verdeutlicht die Zwiespältigkeit der inneren politischen Ordnung des Kaiserreiches. Die Feierlichkeiten boten einen geeigneten Anlaß zur Repräsentation eines gewachsenen städtischen Selbstbewußtseins.
Der nationale Mythos der Befreiungskriege von 1813/14 erfaßte breite Bevölkerungsschichten, wie die Eilbotenläufe der Deutschen Turnerschaft oder die Staffettenfahrt des Deutschen Radfahrer Bunds zeigten. Die Rückbesinnung auf die Befreiungskriege erhielt wenige Wochen vor Beginn des I. Weltkrieges unerwarteten politischen Charakter.
Die Vergänglichkeit des eingestifteten Sinns des Völkerschlachtdenkmals wird bereits nach dem verlorenen Krieg sichtbar. Die Verwendung ähnlicher sprachlicher und politischer Symbole kann nicht über die inhaltlichen Umdeutungen dieser Idee der Nation hinwegtäuschen, die dem Wandel in der Politik von der Weimarer Republik über die NS-Diktatur bis zur DDR entsprach.
Das Völkerschlachtdenkmal ist die Touristenattraktion Leipzigs mit den meisten Besuchern.
Nur der Chor des Völkerschlachtdenkmals und einmal im Jahr, am 18. Oktober, die Traditionsvereine erinnern heute noch an die Ereignisse und die Bedeutung der Völkerschlacht. Das Denkmal ist vor allem zur beliebten Kulisse für die verschiedensten Veranstaltungen geworden, wie Konzertaufführungen von Klassik bis Punk, den Marktschreierwettbewerb und das jährliche Badewannenrennen.
Das Völkerschlachtdenkmal wurde in die Reihe der europäischen Friedensmale aufgenommen. Es soll nun zum Ruhmesmal für die eurpäischen Völker und zum Mahnmal für die kommenden Generationen werden.


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