"Die Fünf Kontinente"
Die 5 Doppelgemälde von 1958 wurden sämtlich in Öl in a la prima-Technik auf Holz gemalt. Die getrennten Diptychontafeln messen zusammen jeweils 245 cm x 245 cm.
Ihr derzeitiger Standort ist das Panorama-Museum Bad Frankenhausen. Der damalige Auftragswert für die 30 m2 Malerei betrug die zu damaliger Zeit beträchtliche Summe von 18.000 Mark.
Der einflussreiche Funktionär Alfred Kurella setzte sich persönlich für eine angemessen hohe Bezahlung ein. Die Gemälde hingen zunächst frei an zwei Wänden des Speisesaals
(vier Bilder an einer Wand, Amerika rechts daran angrenzend an einer gesonderten Wand). Nach dessen Umgestaltung wurden die Werke sämtlich in einer Reihe an eine einzige Wand gehängt und in extra geschaffene kleine Nischen eingelassen.
Zur Form
Tübkes Bildsprache ist gegenständlich-figurativ. Es wird von einem geschlossenen Bildraum mit einer Lichtquelle (rechts oben) ausgegangen. Tübke modelliert plastisch, ohne jedoch eine Formrichtigkeit im Sinne des natürlichen Vorbildes anzustreben.
Die Darstellungen der Figuren, der Landschafts- und Innenräume orientieren sich daher in reduziertem Maße an Naturbeobachtung und bedienen sich statt dessen symbolischer Entsprechungen. Künstlerische Formverdichtung ist zurückgenommen.
Der Maler schreibt flüssig seine Bildvorstellung herunter mit auf Anhieb gefundenen bildnerischen Entsprechungen für den jeweilig darzustellenden Gegenstandes (z. B. eine Gebirgslandschaft). Kompositionell findet sich bei allen Tafeln das Mittel konfrontierender
Gedrängtheit angewendet. Visuelle und inhaltliche Zentren spielen ebenso wie eine ausgeprägte Kompositionssuche eine untergeordnete Rolle. Die Farbverwendung richtet sich nicht nach strenger Lokalfarbigkeit und versucht auch keine atmosphärische Wirkung zu erzielen.
Bildbeschreibungen zu "Die Fünf Kontinente"
Weiteres zum Thema " Werner Tübke: Die Fünf Kontinente"