Australien
Linke Tafel
Der Blick fällt in eine Arbeiterwohnung. Dicht gedrängt in bedrückter Atmosphäre kauern und stehen Menschen umeinander. Ein wenig rastlos wandert das Auge des Betrachters umher.
Schließlich verharrt es dann aber doch länger bei der Figur einer jungen Frau. Sie ist fast ins Zentrum des Bildes gerückt und fällt durch das helle Inkarnat ihres Gesichtes auf.
Die Frau wendet sich einem Kleinkind zu, das auf einem Bett ruht. Ein Teil des Bettgitters umfängt tondoartig das Gesicht des Kindes. Parallel zur jungen Mutter sitzt auf der anderen Bettkante ein Junge.
Gedankenverloren starrt er ins Leere. Hinter ihm steht ein älterer Mann. Durch das Fenster betrachtet er die spätabendliche Hafenszenerie, die durch die schweren Frachtschiffe am Kai bestimmt wird.
Der Blick des Betrachters geht zurück ins dunkle Zimmer: direkt am unteren Bildrand, halb Verbindung halb Schranke zwischen Betrachter und Bildgeschehen, sitzt in sich versunken eine weitere junge Frau,
den Kopf schwer in den linken Arm gestützt. Hinter ihr kommen ein junger und ein älterer Mann zum Vorschein. Beide haben einen Teller in der Hand, bereit ein karges Mahl aufzunehmen.
Die Gruppe abschließend steht im rechten Bildteil ein älterer Mann. Seine zerfurchte Stirn unterstreicht seinen nachdenklichen Blick. Ihm hat sich ein junges Mädchen untergehakt.
Eine blaue Schleife im Haar und eine Spielpuppe in ihrer Hand vermögen die Tristesse in ihrem Gesicht nicht zu mildern.
Wie eine nochmalige Bestätigung des dargestellten physischen und psychischen Elends hängt eine einfache Schirmlampe von der Decke, kein Licht spendend. Ihr antwortet am unteren linken Bildrand
eine heruntergebrannte, erloschene Kerze.
Die Kleidung der Personen und ihrer Umgebung ist erdfarbig bzw. verhalten. Sparsam setzt der Maler ein paar leuchtend rote Farbakzente (wie in der unter einer weißen Decke hervortretenden Matratzenauflage
oder im roten Unterhemd des Mädchens), ohne damit aber die Grundstimmung des Bildes ändern zu wollen.
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