Beschreibung

Den äußeren Umfang des Brunnens bildet ein niedriges, längliches Sandsteinbecken mit gegliederten Seiten. Innerhalb dieses Beckens erhebt sich eine ähnlich konstruierte, kleinere,
aber wesentlich höhere Brunnenschale aus feinem, rot gestocktem, matt behandeltem Granit. Diese trägt auf vier vorspringenden Eckpunkten wappenartige, von je zwei wasserspeienden Delphinen eingeschlossene Eckbekrönungen.
In der Schale befindet sich ein Obelisk mit einem goldenen Stern an der Spitze. Rechts und links von ihm erheben sich aufbäumend fischschwänzige, flossenfüßige
und zugleich geflügelte, pferdeköpfige
Ungetüme - sogenannte Hippokampen. Gezügelt werden diese von je einem jugendlichen Triton, der aus einer Muschel einen Wasserstrahl bläst. An den gegenüberliegenden Seiten befinden sich Delphinmasken (Süd und Nord),
beziehungsweise Löwenmasken (Ost und West), die in die darunter liegenden Muscheln Wasser speien. Auf den abgeschrägten Ecken des unteren Sockelabsatzes sitzen 4 fischschwänzige Nereiden. Über ihren Köpfen befinden sich Muscheln,
in die Wasserstrahlen hinabfallen. Auf den oberen Ecken des Sockelabsatzes stehen teils auf Fröschen, teils auf Krebsen geflügelte Putten, die aus Muschelhörnern blasen.
Hippokampen sind fiktive Seetiere, die im vorderen Teil den Körper eines Pferdes und hinten den eines Fisches aufweisen. Gewöhnlich sind sie im Gespann vor Neptuns Meereswagen zu finden. Die skulpturale Ausführung findet man zum Beispiel an der Fontana di Trevi in Rom.
Tritonen sind Meeresgottheiten. Nach Ovid sind sie für die Besänftigung wilder Flüsse und Meere zuständig, indem sie auf ihrem Muschelhorn blasen. Es sind meist freundliche Ungetüme, die in der Mehrzahl zusammen mit ihrer weiblichen Entsprechung, den Nereiden, auftreten.
Ihre besonderen körperlichen Merkmale machen sie zu einem wiederholten Schmuckmotiv in der römischen Kunst. (Berninis Tritonenbrunnen auf der Piazza Barberini in Rom.)
Nereiden sind Meeresnymphen, die im Gefolge Poseidons, meist mit Fischen oder anderen Meeresbewohnern im Spiel, auftreten. Sie gelten als Personifikation der Meereswogen. Bei Römern, Etruskern und Griechen waren sie ein beliebtes Sujet bei der Ausstattung von Bädern, Thermen und Brunnenanlagen.
Weiteres zum Thema "Mendebrunnen"
- Einführung
- Beschreibung
- Interpretation
- Vorbilder für den Mendebrunnen
- Gespräch zwischen einem Kritiker und einem Liebhaber des Mendebrunnens
- Frau Maria Pauline Mende
- Die Legende von Egon Erwin Kisch
- Das Echo in der DDR auf den Mendebrunnen in der Leipziger Volkszeitung
- Inschriften und Cartouchen
- Variationen der Inschriften für den Mendebrunnen von Gustav Theodor Fechner
- Ausschreibungs- und Wettbewerbsgeschichte
- Technische Daten
- Umfeld des Brunnens
- Ausblick
- Literaturverzeichnis