H
G
B

Kyu Sang Lee und Natalia Kepesz für den Dior Photography and Visual Arts Award for Young Talents nominiert

Die HGB-Studierenden Kyu Sang Lee, aktuell Meisterschüler bei Prof. Christin Lahr und Natalia Kepesz, Klasse für Fotografie und Bewegtbild von Prof. Tina Bara, sind für den Dior Photography and Visual Arts Award for Young Talents nominiert.

Natalia Kepesz' nominierte Arbeit „Niewybuch“ nähert sich der Welt militärischer Camps und Uniform-Klassen, die in Polen in den letzten Jahren einen massiven Zulauf erfuhren. Neben der Vermittlung militärischer Grundlagen wird Kindern und Jugendlichen dort spielerisch Gehorsam und Patriotismus indoktriniert. Wie Spielfiguren wirken die Jungsoldat*innen, deren erstarrte Gesichtszüge jegliche Regung verbergen und damit die Frage nach den emotionalen Auswirkungen militärischer Erziehung aufwerfen. Zwischen Kunstblut, Drill und dem vorbehaltlosen Umgang mit Waffen wird das Spannungsfeld zwischen der kindlichen Suche nach Abenteuer und den Auswüchsen des polnischen Militärkults adressiert.

Kyu Sang Lee untersucht in seinem fotografischen Werk kulturelle und historische Integration und schöpft dabei aus seinen persönlichen Erfahrungen in Seoul, Kapstadt und Leipzig. Lees Verwendung von Chroma-Key-Grün definiert traditionelle technologische Rollen neu. Indem er konventionelle Anwendungen in Frage stellt, die den Farben von technologischen Systemen zugewiesen werden, unterstreicht Lee deren Potenzial, sich kritisch mit unserem Verständnis gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und ihrer Funktionalitäten auseinanderzusetzen. Dieser Ansatz kritisiert nicht nur die oft übersehenen ästhetischen Dimensionen unserer technologisch geprägten Gesellschaft, sondern lädt auch dazu ein, zu überdenken, wie die Farben der digitalen Medien unsere Wahrnehmung und unsere kulturellen Landschaften beeinflussen.

Der Wettbewerb, der seit 2018 in Zusammenarbeit mit Luma Arles und der Ecole Nationale Supérieure de la Photographie d'Arles (ENSP) organisiert wird, präsentiert und würdigt aufstrebende Künstler*innen. Der Preis möchte einen Dialog zwischen jungen Talenten und führenden internationalen Fotografie- und Kunstschulen etablieren. Die nominierten Arbeiten werden diesen Sommer in Arles ausgestellt und der oder die Preisträger*in ausgewählt.