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Augustusplatz | Karl-Marx Relief | Entwürfe

Entwürfe zum Wettbewerb für die bildkünstlerische Ausgestaltung des "Karl- Marx"-Platzes und seiner angrenzenden Gebäude die der Jury am 1. 7. 1970 vorlagen


Entwurf von G. Eichhorn
und M. G. Uhlig

Die Entwürfe G. Eichhorns und M. G. Uhligs wurden abgelehnt, da sie die Architektur der Fassade nicht aufnehmen würden und ihr nur angeheftet erscheinen. G. Eichhorn zeigt in seinem graphischen Entwurf die nach links gerichteten Köpfe von Lenin und Marx im Typus der Profilstaffel. Vor den Köpfen befinden sich zwei Fäuste, eine mit Fackel, die andere mit Hammer und Sichel. Die flammenartigen Elemente sind Marx' Haaren angeglichen. Sie bilden mit den Fragmenten von Sternen einen die heterogenen Bildelemente vereinenden unruhigen Hintergrund. Friedenstaube und das Symbol des Händedrucks sind Zeichen des gemeinsamen Kampfes.


Entwurf von M. G. Uhlig

M. G. Uhligs plakativ-populärer Entwurf bildet im Zentrum ein aufgeschlagenes Buch mit dem Schriftzug “ Karl Marx", darunter ein Händedruck und eine Nelke. Durch die Profilstaffel mit fünf Köpfen unterschiedlicher Nationalität ist auf der rechten Seite ein sozialistischer “Leitwert" gebildet - die Völkerfreundschaft. Die linke Szene zeigt eine Bäuerin mit Ährengarbe und einen Mann mit Zirkel, der ihr gegenüber steht. Zwischen beiden Personen befindet sich ein Hammer, der die Vereinigung von Bauern und technischer Intelligenz verdeutlichen soll - eine inhaltliche Umsetzung des Staatswappens der DDR.


Entwurf von B. Heisig

B. Heisigs Entwurf "Der Mensch greift nach den Sternen" lehnt sich an stark malerische Entwürfe an. Er reduziert die Vielzahl von Symbolen auf eine einprägsame Symbolgestalt, den Jkarus, mit weit ausgebreiteten Armen. "Nicht in bildhafter Gegenständlichkeit breitet er das Thema aus. Der Betrachter selbst muß den Inhalt bewältigen. [...] Die Fläche bleibt dominierend; sie hält die vorwärtsstürmende Bewegung auf. [...] Bernhard Heisig suchte, mit monumental-vollplastischen Mitteln sowohl dem thematischen Anspruch nahezukommen, als auch eine Lösung zu finden, die den aus den baulichen Bedingungen herrührenden formalen Problemen Rechnung tragen." (I. Stuhr, S.19-24)


Die Entwürfe des Künstlerkollektivs Schwabe-Ruddigkeit-Kuhrt:

Entwurf I des Künstlerkollektivs Schwabe-Ruddigkeit-Kuhrt

Der Entwurf I ist vielfigurig und vollplastisch. Durch eine Fackel in der rechten Hand von 'Karl Marx' wird dieser als Prometheus charakterisiert. Der Gedanke des Themas "Der Leninismus - der Marxismus unserer Epoche" wird durch den dominierenden Marx-Kopf und die Gruppe, die mit Lenin an der Spitze scheinbar zur Tat schreitet, ausgedrückt. Die Gruppe rechts neben Marx wird als Zusammenschluss der Arbeiterklasse oder Vereinigung von Arbeiterklasse und Intelligenz gedeutet. "Das Kunstwerk über dem Eingang übernimmt faktisch tektonische, der Architektur mangelnde Funktion [...]."(I. Stuhr, S. 52)

Entwurf II des Künstlerkollektivs Schwabe-Ruddigkeit-Kuhrt

Lehnt sich der Entwurf I eher an eigene Neuschöpfungen an, so ist der Entwurf II mit dem Heisigs vergleichbar. Eine sich über die gesamte Bildbreite ausstreckende Figur, die als Prometheus interpretiert wird, steht im Mittelpunkt. Die Fahne ist Symbol für die Bewegung der Arbeiterklasse, in der Hand liegt die Konzentration der Kraft. Die biomorphe Formensprache erinnert an Grossplastiken von Henry Moore.

alle Abbildungen wurden entnommen aus: I. Stuhr, Diplomarbeit, Analyse der bildkünstlerischen Ausgestaltung am Hauptgebäudeeingang (Aussenfläche) des Neubauensembles Karl-Marx-Universität, Karl-Marx-Universität Leipzig 1974.


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