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Augustusplatz | Einführung | Installation Paulinerkirche

Installation Paulinerkirche

Installation Paulinerkirche Die als "Installation Paulinerkirche" bezeichnete Kunstaktion des Leipzigers Axel Guhlmann erinnert an die Sprengung der Leipziger Universitätskirche am 30. Mai 1968. Zur Einweihung der Installation, auf die Stunde exakt dreißig Jahre nach der Sprengung, läuteten zum Gedenken alle Leipziger Kirchenglocken.
Die fünfunddreißig Meter hohe und reichlich zwanzig Tonnen schwere Stahlinstallation befindet sich am ehemaligen Standort der Ostfassade der mehr als 700 Jahre alten Kirche. Die Konstruktion nimmt in ihrer Gestaltung Formen des gesprengten Gebäudes im Maßstab 1:1 auf. So zeichnet das die Installation umfassende Dreieck die Linien der Dachkonstruktion der Kirche nach. Zwei innerhalb des Dreiecks liegende Quadrate nehmen Bezug zu anderen Elementen des Sakralbaus. Das größere Quadrat steht symbolisch für den Innenraum der Kirche, das kleinere umrahmt eine Abstraktion der neogotischen Rosette der Kirchenfassade.
Ein weiterer Zusammenhang besteht zwischen dem von Guhlmann in die Installation einbezogenem sogenannten Karl-Marx-Relief und der zerstörten Kirche. Das Relief wurde nämlich, was erst nach der Wende publik wurde, genau an der Stelle angebracht, an der sich der Altar der zerstörten Kirche befand.
"Eine Transparenz von Zeitgeschichte, die sich hier nun an dieser Stelle der Stadt öffnet, beinhaltet zugleich den Versuch einer ausbalancierten Integration mit der nach der Sprengung der Kirche am Verwaltungsneubau der Universität angebrachten Karl-Marx-Monumentalplastik. Ein über Jahrzehnte nicht wahrnehmbarer Umstand war, daß diese Plastik genau an die Stelle des ehemaligen Altars plaziert wurde. Auch aus diesen Überlegungen heraus sind die Wahl des Originalstandortes und die 1:1-Proportionen für die Installation betrachtbar."(*)
Die privat initiierte Installation wurde finanziert von der Kulturstiftung der Deutschen Bank sowie durch die Spenden und die Unterstützung Leipziger Bürger und Firmen.


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