Das "Karl-Marx-Relief" auf dem Leipziger Augustusplatz
Im Zuge der Neugestaltung des bereits 1945 in Karl-Marx-Platz umbenannten Augustusplatzes entstand Ende der 60er Jahre ein neues Universitätsgelände. Ein wichtiger Aspekt bei der Planung des Universitätsneubaus spielte die künstlerische Gestaltung des Komplexes. Ein im März 1970 von der Stadt Leipzig ausgeschriebener Wettbewerb sah eine vielfältige künstlerische Ausstattung der Universität vor. Im Mittelpunkt dieses Vorhabens stand ein Relief zur Portalgestaltung des Rektoratsgebäudes an der Westseite des Platzes. In der Ausschreibung war für das Relief das Thema “ Leninismus - der Marxismus unserer Epoche" vorgegeben. Als Gewinner des Wettbewerbes ging das junge Künstlerkollektiv Klaus Schwabe, Frank Ruddigkeit und Rolf Kuhrt hervor.
In drei Jahren entstand das 14,4 x 6 x 3 m große Bronzerelief. Die verschiedenen Entwürfe für das Relief konnten 1972/73 auf der VII. Kunstaustellung der DDR in Dresden sowie 1972 zur VIII. Bezirkskunstausstellung in Leipzig begutachtet werden.
Das Kunstwerk wurde termingerecht am 5. Oktober 1974, zwei Tage vor dem 25. Jahrestag der DDR, übergeben. Das monumentale und platzbestimmende Werk stellt ein Ergebnis der Synthese von Architektur und bildender Kunst dar.
In Folge der politischen Wende im Herbst 1989 entbrannte eine Diskussion über den Umgang mit ideologisch geprägten Kunstwerken. Die Universität sprach sich jedoch gegen Bilderstürmerei und für den Erhalt des Reliefs aus. Inzwischen ist das Kunstwerk in die Bezirksdenkmalliste aufgenommen worden und sein Fortbestand somit gesichert.
Weiteres zum Thema "Karl-Marx-Relief"
- Einführung
- Bildbeschreibung des Karl-Marx Reliefs
- Das Relief als Monumentaldenkmal
- Das Relief als Ergebnis der Synthese von Architektur und bildender Kunst
- Die Biografien der beteiligten Künstler
- Wettbewerb zur bildkünstlerischen Gestaltung der Karl-Marx-Universität Leipzig
- Beschreibungen der eingereichten Entwürfe
- Literaturhinweise