MACHTS DOCH SELBST! Mentoring-Seminar mit Anna Schimkat
Seminar
Julia Brodauf Anna Schimkat
MACHTS DOCH SELBST! Mentoring-Seminar mit Anna Schimkat
MACHT ́S DOCH SELBST
Selbstorganisation als bildende Künstler*innen - ein Seminar zu Formen künstlerischer Selbstorganisation und künstlerischer Öffentlichkeit.
jeweils freitags 13-15 Uhr, Raum 3.05
Termine: 22. April/ 06. Mai / 13.Mai / 20.Mai / 10.Juni / 17.Juni / 24. Juni
Das Support Büro der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig lädt in Zusammenarbeit mit Anna Schimkat, bildender Künstlerin und Kulturakteurin Studierende in ihren Abschlussjahrgängen und Absolvent*innen zum Seminar „Macht ś doch Selbst“ ein. Mit Exkursionen zu Kunstorten in der Stadt und im Gespräch mit interessanten Gästen (t.b.a.) diskutieren wir die Frage:
Wo und wie finden sich Künstler*innen zwischen ihrem künstlerischem Individualismus, dem gesellschaftlichen Anspruch und der Notwendigkeit, als Unternehmer*in zu fungieren wieder?
Die Teilnehmenden sind eingeladen in ein offenes Gespräch einzusteigen und im Rahmen des Programms eine Reihe von Praxisbeispielen und Hintergrundinformationen kritisch zu beleuchten. Das dabei generierte Wissen bezieht sich auf echte Erfahrungswerte von echten Menschen und Kolleg*innen.
Wir widmen uns den Strategien von Selbstorganisation in vier Themenblöcken:
Selbstorganisation statt Kunstmarkt? / Welche (kulturpolitischen) Netzwerke gibt es? / Ist Kunst für alle da? / Wovon leben Künstler*innen?
Programm:
1) Selbstorganisation statt Kunstmarkt? Welche Möglichkeiten gibt es, sich neben dem bestehenden Kunstmarkt zu vernetzen und zu verorten?
1.1) In Leipzig werde immer neue nichtkommerzielle Kunsträume gegründet. Wir verfolgen die Entwicklung mit Exkursionen in den Osten und den Westen der Stadt und diskutieren über die Nachhaltigkeit der Projekte. (Exkursion/Gespräch) im Anschluss:
1.2) Welche Rolle spielen selbstorganisierte künstlerische Prozesse in der Entwicklung von Städten? (Diskussion) Welche gesellschaftlichen Rollen werden Kunst und Künstler*innen zugeschrieben? Anhand von Praxisbeispielen werden wir diskutieren welche Auswirkungen es hat, wenn sich Künstler*innen in die Stadtentwicklung einmischen, oder dazu eingeladen werden.
2.) Welche (kulturpolitischen) Netzwerke gibt es? Welche kulturpolitischen Formen der Vernetzung gibt es?, Was bedeutet es Lobbyismus zu betreiben als und für Künstler*innen? Dazu treffen wir
2.1.) Ein/e Vertreter*in von der Initiative Leipzig+Kultur und/oder von der Servicestelle Freie Szene Sachsen und eine Vertreter/in der Kulturpolitik der Stadt Leipzig (Gespräch)
3.) Ist Kunst für alle da? Wann wird Kunst öffentlich? Wir vergleichen Kunst im öffentlichen Raum mit dem englischen Public Art (öffentliche Kunst) und Kunst im Auftrag (z.Bsp. Kunst am Bau).
3.1.) Wir durchstreifen die Stadt und begegnen Kunstwerken zufällig. Was bedeutet es Kunst im Stadtraum zu finden? Welche Art von Kunst wollen wir dort finden? (Exkursion)
3.2) Wir schauen uns gezielt Kunst an, die im Auftrag der Stadt oder des Staates entstanden ist. Wir informieren uns über Vergabewege von Projekten für den öffentlichen Raum und Kunst am Bau. (Exkursion/Gespräch)
4.) Wovon leben Künstler*innen? Nach wie vor ist die Bezahlung von künstlerischer Leistung und deren Vermittlung ein Tabuthema.
4.1.) Erläuterung der Leitlinie zur Vergütung von Leistungen Bildender Künstler*innen des BBK. Welche öffentlichen Fördergelder gibt es? Wo bekomme ich Hilfe und Informationen? (Vortrag)
4.2.) Über das Galeriewesen. (Gespräch)
Zur Person: Anna Schimkat studierte nach einer Holzbildhauerlehre an der Fachschule für das Holz- und Elfenbeinverarbeitende Handwerk, Michelstadt i. Odw. bis 2004 an der Bauhaus Universität in Weimar Freie Kunst. 2011 schloss sie ihren Meisterschüler an der Hochschule für bildende Künste in der Klasse für Bildhauerei und architekturbezogene Medien in Dresden ab. Als bildende Künstlerin entwickelt sie ihre Arbeiten an der Grenze zwischen Skulptur und Klang. Neben Arbeiten im öffentlichen Raum waren ihre Werke international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu erleben. Seit 2006 lebt sie in Leipzig, wo sie von 2007 – 2013 in Lindenau den Kunstraum AundV Projekt- und Hörgalerie im Kollektiv organisierte. Im Westen von Leipzig engagierte sie sich außerdem im Verein zur Förderung des Netzwerks der unabhängigen Kunsträume und organisierte mit anderen bis 2018 das jährlich stattfindende Kunstraumfestival Lindenow. Seit 2018 ist sie als Vertreterin der Initiative Leipzig+Kultur Teil des Fachbeirates Bildende Kunst im Rahmen der Kulturförderung des Kulturamtes der Stadt Leipzig.