Für Künstler*innen ist Kunst mehr als Beruf, sie ist Berufung. Doch spielt Kunst in einem Feld, auf das Marktgesetze wirken und das gesellschaftlich eingebunden ist. Künstler*innen müssen ihr Umfeld kennen, um sich frei in ihm zu bewegen und ihre Position zu finden; Kunst ist eben auch Beruf.
Auf dem Feld bewegen sich Mitspieler*innen, die auf uns Künstler*innen manchmal wie bedrohliche Gegenspieler*innen wirken: Galerist*innen, Kurator*innen, Museumsleiter*innen, Auktionshäuser, Versicherungs- und Transportunternehmen, aber auch politische Institutionen, die Kulturverwaltungen und Künstler*innenverbände. Auch sie wollen alle auf diesem Feld bestehen, mit der Kunst Geld verdienen und sie gestalten und definieren das Kunstfeld mit.
Im Seminar sprechen Museumsdirektor*innen, Kurator*innen, Galerist*innen, die Vertreter*innen von Auktionshäusern, Berufsverbänden und Kulturverwaltung zu ihrer Beziehung zu den Künstler*innen und zur Kunst, aber auch dazu, wie sie sich und ihre Institutionen finanzieren, wie sie sich mit gesellschaftlichen Anforderungen und politischen Gegebenheiten arrangieren und wie sie auf aktuelle Umbrüche reagieren.
Durch die Interviews, die mit den Teilnehmer*innen entwickelt werden, werden auch die unterschiedlichen Marktsegmente der Kunst erforscht: was für Handlungsspielräume und Definitionsmacht haben kleine Museen im Vergleich zu den Größeren, freie Kuratoren im Vergleich zu Institutionsgebundenen - wie unterscheiden sich deren Beziehungen zu den Künstler*innen und können/sollen/wollen Kunstverwaltungen- und Verbände regulierend eingreifen?
Mit Cornelia Renz, Künstlerin, Berlin/Tel Aviv, Mitgründerin des Frauennetzwerks 'SALOON Tel Aviv', Vorstandsmitglied (2014-16) und Sprecherin des berufverbands bildender künstler*innen berlin (2016-18), in dieser Funktion Initiatorin der IFSE-Studie zur 'Situation der Künstler*innen in Berlin und Gender Gap'.
... und mit Julia Brodauf, Support-Büro der HGB
Das Seminar findet online statt - jeweils mit einem zugeschalteten Gast. Das erste Treffen möchten wir, wenn möglich, in der Hochschule abhalten.
Gäste: Axel Lapp (Leiter Kunsthalle Memmingen), Dr. Oliver Kornhoff (Direktor des Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen), Maria Veits (TOK curators), Antoine Haddad (Galerist, ARTLAB, Beirut, Libanon), Tina Balla (Leitung des Kulturamts Pankow,Berlin) u.a.
Start am DIENSTAG, den 24. NOVEMBER 2020, 15:00 mit einem DOPPELTERMIN IN LEIPZIG
15:00 Vorbesprechung + Kennenlernen mit den Studierenden zur Zielsetzung und Aufgabenverteilung
17:00 Online Webex-Termin mit AXEL LAPP, Leiter Kunsthalle Memmingen
weitere Termine jeweils mittwochs um 17 Uhr:
9. und 16.12., 6.,13., 20. und 27.1.21, 3. und 10.2.21