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Neue Messe | Peter Fischli und David Weiss

Peter Fischli und David Weiss - "Landschaft", Objekt

Die Plastik ist eine Gemeinschaftsarbeit des Schweizer Künstlerduos Peter Fischli (geb. 1952) und David Weiss (1946). Mit ihrem Einsatz von oft unkonventionellen Mitteln und ihrer fast kindlichen Phantasie sowie dem ständigen Spiel mit der Ironie, lassen sich die Beiden schwer in eine Richtung einordnen. Gerade dieses Spiel mit dem Humor und der Ironie zeichnet das Werk von Fischli/Weiss aus. Als ein weiteres Beispiel zum Thema Landschaft gilt die Arbeit "Tierwelt", die ebenfalls ein ideales Beispiel für den ironischen Ansatz bei ihnen ist. Die "Tierwelt" ist eine Modellanlage für Mäuse, Wasserschildkröten und Hamster. Für die Tiere ist in einem Sandbecken eine "en-miniatur"-Welt aufgebaut. Eine Laufradfabrik dient den Mäusen zur Herstellung von Strom, in einem Arbeiterviertel wohnen sie und das Naherholungsgebiet dient zum Ausgleich für den Feierabend...
Man darf jedoch nie an der spöttisch ironischen Oberfläche der Installationen von Fischli/Weiss innehalten. In Wirklichkeit geht es ihnen um eine tiefgründige Hinterfragung des Umfeldes. Man lacht vielleicht über den ersten Eindruck, den man gewonnen hat. Das ist aber genau der Köter für die Falle, in der man sich schließlich selbst wiederfindet - dann muß man über sich lachen.
In einem Inteview, in dem sie auf den Humor in ihrer Arbeit angesprochen wurden, meinte Peter Fischli, daß sie ihre Arbeit sehr ernst nehmen würden, auch wenn sie auf den ersten Blick wie ein Spiel oder ein Scherz aussehen würde. Auf dieser oberflächigen Betrachtungsebene dürfe man nicht stehenbleiben. Auf der Dokumenta 1987 wurde ihr Film "Der Lauf der Dinge" vorgestellt. Gefilmt wurde eine absurde Kettenreaktion. Ein rollender Autoreifen streift eine Leiter mit Säureflaschen, die daraufhin umkippt. Das Becken darunter - mit einer anderen Säure - läuft über, entzündet eine Kerze, die wiederum einen Feuerwerkskörper entzündet usw. Ein großes pyromanisches Experiment und ein weiteres Beispiel für die Spielfreude von Fischli/Weiss. Der Humor in den Werken ist oft eine heikle Gradwanderung. "Man muß wissen, worüber man lacht. Wer über den Papst lacht muß wissen das er Autoritätsprobleme abstreifen will, wer über die Zeitbombe lacht muß wissen das er die Auseinandersetzung mit der Katastrophe abstreifen will". (Fischli) Genau dieses Lachen ist es, das die Arbeit von Fischli/Weiss in der Schwebe zwischen Leichtigkeit und Bedrohung hält.
Bei dem Kunstwerk auf der Messe haben die Beiden eine noch feuchte Betonschicht mit Schaufeln und Händen bearbeitet, um ihr eine topographische Oberfläche zu verleihen. Die folgenden äußeren Umwelteinflüße wurden bewußt in das Werk miteinbezogen. Regen, der darauf stehen bleibt und Pfützen bildet sowie Moose und andere Pflanzen lassen das Ganze zum "Biotop" werden. Es enstand eine kleine "hintergründige" Miniaturlandschaft.

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