Die Leipziger Messe

Die Stadt Leipzig kann auf eine lange Geschichte als Messestadt
zurückblicken, deren Anfänge im Mittelalter liegen und die auch immer
geprägt war von Auf- und Abschwüngen. Es gab Blütezeiten, aber auch
Zeiten, in denen die Messe schwere Krisen erlebte. Es läßt sich
beobachten, daß es den Leipzigern immer wieder gelungen ist, sich
veränderten politischen oder wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen, um
so das Fortbestehen der Messe zu sichern. So ist z.B. die Mustermesse
eine Leipziger Erfindung. Sie verhalf der Messe in den 20er Jahren
dieses Jahrhunderts zu einem unverhofften Boom, der einer Auferstehung
glich, da das Interesse an der Messe in Leipzig in den Jahren zuvor so
stark abgenommen hatte, daß das Messegeschäft fast zum Erliegen gekommen
wäre.
In einer ähnlichen Situation fand man sich in Leipzig wieder, als die
Mauer gefallen war, und somit das staatliche Monopol, das der Stadt den
Status als Messestadt im Osten gesichert hatte, wegfiel. Plötzlich sah
man sich der übermächtigen Konkurrenz aus dem Westen gegenübergestellt.
Das Interesse an der Leipziger Messe nahm in den Jahren nach 1989 rapide ab.
Um dieser Negativentwicklung etwas entgegenzusetzen und mit der Hoffnung
an vergangene, glanzvollere Tage anschließen zu können, entstand die
Idee, die Messe an einem anderen Ort vollkommen neu zu bauen, anstatt in
die alten Messehallen im Osten der Stadt investieren zu müssen.
Fünfzehn internationale Architekten wurden 1991, nachdem der Neubau
beschlossen war, zum Wettbewerb eingeladen. Als Sieger ging daraus der
Hamburger Architekt Volkwin Marg und sein Büro gmp hervor.
Die Realisierung des Entwurfes von Marg wurde dann mit einem ungewöhlichen
Tempo verfolgt. Nach einer Bauzeit von nur viereinhalb Jahren für dieses
Mammutprojekt, konnte die Neue Messe am 12. April 1996 eingeweiht werden.
Weitere Informationen zur "Neuen Messe Leipzig"