Leipziger Kunstorte
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Nikolaikirche | Der Herbst 1989

Der Herbst 1989

In der Topografie der historischen Orte, die im Vorfeld und Verlauf der friedlichen Revolution des Herbst 1989 eine herausragende Rolle spielten, nimmt die Nikolaikirche einen wichtigen Platz ein. Von hier ging letztlich das Signal des Aufbruchs aus. Von den Friedensgebeten, die es seit 1981 in der Nikolaikirche gibt, gingen viele Anregungen und Aktionen aus, die eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die immer stärker nach einer Lösung drängenden Probleme in der DDR erreichten. Vor allem junge engagierte Menschen, später Ausreisewillige und in den letzten Monaten des Jahres `89 die ganz "normalen" Bürger fanden ein Forum und ein Dach zur Artikulation ihrer Anliegen. Die Montagsdemonstranten, die nach den montäglichen Friedensgebeten auf dem Ring um die Innenstadt zogen, schrieben Geschichte.

Der entscheidende Wendepunkt im Kräftemessen zwischen Staatsmacht und Demonstranten war der Abend des 9. Oktober 1989 in Leipzig: 70 000 Bürger demonstrierten friedlich gegen die starre Politik der DDR- Regierung. Noch am 7. Oktober hatte es im Umkreis der Nikolaikirche Einsätze von Wasserwerfern und Massenverhaftungen gegeben. Seit 1991 erinnern jeweils in den Oktobertagen Veranstaltungen an den "Aufbruch zur Demokratie".


Am Eingang der Kirche findet man eine Gedenktafel: "In dieser Kirche beteten die Helden unserer Tage. Sie streuten damit eine Saat, die im Oktober 1989 überall im Land aufging." Auch die damals provokanten Schilder "Offen für alle" stehen noch. Es handelt sich allerdings mittlerweile um Nachbauten, die originalen Schilder stehen im Zeitgeschichtlichen Forum.

Schild an der Nikolaikirche


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