Peter Weibel
Die Wand, der Vorhang (Grenze, die) fachsprachlich auch: Lascaux
D, 1993, interaktive Installation
Abb.: Künstlerhaus Wien, A, 1999
Foto: Christian Wachter

Platos Höhlen-Modell der Welt wird neu interpretiert: die Schnittstelle als Vorhang.
Peter Weibel

Die Höhlenzeichnung von Lascaux, die den Höhepunkt der eiszeitlichen Felsbildkunst um 15 000 v. Chr. darstellt, wird als Bild im Computer gespeichert und mit einem Datenbeamer auf eine Leinwand projiziert. Tritt ein Betrachter vor die Leinwand, wird sein Bild von einer Kamera erfasst und erscheint mit kurzer Zeitverzögerung als verzerrte Silhouette im Bild auf der Leinwand. Dort löst jede Körperbewegung Bildverzerrungen aus. Der Betrachter wird zum Teil dessen, was er beobachtet. Weibel nimmt die Höhlenmalerei von Lascaux zum Anlass, ein neues Schnittstellenmodell zu entwerfen, das unsere heutigen Vorstellungen der Welt- und Raumwahrnehmung prägt.

Die Arbeit wurde in einer späteren Version 1999 auch unter dem Titel »Wand von Lascaux« realisiert.

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