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Synagogendenkmal | Wettbewerb

Wettbewerbsrangeleien um das Synagogendenkmal Leipzig

Im Juni 2001 wurde im Schauspielviertel die "Gedenkstätte am Ort der Großen Gemeindesynagoge für die während der Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzten, verfolgten und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leipzig" eingeweiht. Damit fand eine über sieben Jahre andauernde Diskussion um ein solches Denkmal auf dem vernachlässigten Areal eine einvernehmliche Lösung. Unter 94 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen und nach mehreren Durchgängen konnten sich die jungen Leipziger Architekten Sebastian Helm und Anna Dilengite mit ihrem Entwurf durchsetzen, obwohl sie sich ursprünglich nicht auf einem der ersten drei Plätze befanden.

Ihr Entwurf der 140 Stühle war der Kompromiss zwischen den verschiedenen Jurymitgliedern und der jüdischen Gemeinde Leipzigs, da er sowohl den Aspekt des Gedenkens, des Bezugs zum historischen Ort, als auch die Nutzbarkeit des Platzes für die jährlich am 9. November stattfindenden Gedenkveranstaltungen miteinander zu verbinden verstand.

Dennoch gehen die Diskussionen weiter. Fügt sich die Stätte nicht zu brav in das Viertel ein? Kann sie ein Gedenken überhaupt motivieren und aufrechterhalten? Diese Diskussionen mögen das Eigentliche sein. Denn Denkmale sollten nicht Schlusssteine einer Debatte sein, sondern weiterhin Denkanstöße und Diskussionspunkte liefern. Ob das Synagogendenkmal diese Forderung einlösen kann, wird sich in dem zukünftigen Umgang mit ihm zeigen.


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