Bildbeschreibung des Werks "Gesang vom Leben"
1. Orchester
Wenn man durch den Haupteingang das Foyer des Neuen Gewandhauses betritt, erhebt sich
über den Köpfen des Besuchers die erste und größte der vier Deckenschrägen. Vom
Künstler wurde dieser Teil auch als "stabilisierende Taille" bezeichnet.
Die Vielgestaltigkeit und Fülle eines Orchesters begrüßt den Betrachter. Facettenreich wird
ein Musikensemble dargestellt. Solisten, Trompeten, eine Harfenspielerin bilden neben den
Bässen und Pauken die Konzentrationspunkte der sich um den Dirigenten versammelten
Fülle von Musikern. Schon auf dieser Ebene offenbart sich die leise, realistische Ironie
Gilles dem aufmerksamen Betrachter. Da Sighard Gille seine Arbeiten ungern erklärt,
werden der Phantasie bei der Detailbetrachtung keine Grenzen gesetzt.
Wenn der Besucher, auf der linken Seite beginnend, sich auf die Suche begibt, so wird er
ein Porträt von Gustav Mahler und ein Zitat aus dessen "Lied von der Erde"
entdecken können. Seit der Eröffnung gab es erhitzte Diskussionen um die entblößte
Elektra. Ob Kurt Masur in der Figur des Dirigenten wiederzuerkennen ist, darf jeder
Betrachter selbst entscheiden. Am rechten "Tafelrand" stößt man auf Porträts
bekannter Komponisten (z.B.: Bach, Händel) und die Widmung von Sighard Gille.
Einer Ouvertüre gleich wird das "Lied vom Leben" in ernsthafter, jedoch ebenso heiterer
Weise angestimmt, und durch die heller gehaltene Mitte an die höher gelegenen Ebenen
weitergegeben.
Weitere Teile des Werks "Gesang vom Leben"
< | Einführung |
> | 2. Mächte der Finsternis |
>> | 3. Lied der Stadt |
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Weiteres zu S. Gille und seinem Werk "Gesang vom Leben"
- Einführung
- Bildbeschreibung des Werks "Gesang vom Leben"
- Zur Technik des Werkes
- S. Gille über Realismus
- Biografie von S. Gille
- Literaturhinweise