Leipziger Kunstorte
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Augustusplatz | Mendebrunnen | Ausblick

Ausblick

Im Zuge der letzten Umgestaltung des Augustusplatzes erhält der Mendebrunnen erneut ein verändertes Umfeld. Der Platz wird auf der Südseite nun maßgeblich durch Gewandhaus, das MDR - Hochhaus, das langgestreckte Café an der Westfront, den den Platz teilenden Straßenbahnverkehr und die Eingänge in das Parkhaus bestimmt. Diese Eingänge, von den Leipzigern "Milchtöpfe" genannt, ragen dabei etwas unvermittelt und zunächst "geheimnisvoll" aus dem Boden. Die aus Milchglas bestehenden Zylinder finden nur schwer einen Bezug zu den bereits vorhandenen architektonischen Gegebenheiten. Durch ihr puristisch anmutendes Aussehen stehen die "Milchtöpfe" im Widerspruch zum neobarocken Mendebrunnen. Die zeitgenössische Architektur des Augustusplatzes erscheint dabei zu mutlos und zurückgenommen, als dass sie herausfordernd und belebend wirken könnte. Auf der Nordseite des Platzes mit dem Opernhaus wirkt das Ensemble schon stimmiger. Das ebenfalls neue Bassin vor der Front des Musikhauses ist ebenso schlicht und einfach konstruiert wie die Zylinder der Portale.

Der Augustusplatz hat in seiner heutigen Gestaltung den Charakter einer Piazza weitgehend verloren. Die Errichtung des Cafés, dessen Architektur Assoziationen einer Mauer zulässt, zwischen Universität und Mendebrunnen trennt den Platz und hebt damit seine Weitläufigkeit auf. An dieser Stelle wirkt die Gestalt des Platzes zergliedert und verwirrend, was wenig zum verweilen einlädt. Der Augustusplatz ist tagsüber vielmehr Ausgangspunkt als Aufenthaltsort. Dabei wäre eine offene Gestaltung des Platzes zur Universität eine Möglichkeit gewesen, den Standort zu beleben und ihn zu einem zentralen Punkt der Kultur Leipzigs zu machen.


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